VoBAKI – Vorgehen zur Bewertung und Auswahl von KI-Kompetenzen in KMU
- Das wirtschaftliche Potenzial von künstlicher Intelligenz (KI) im produzierenden Gewerbe ist mittlerweile unumstritten. Die Technologie ist in der produzierenden Industrie zu einem wichtigen Werkzeug geworden, um eine Vielzahl von Unternehmenszielen zu erreichen. Bei der Umsetzung von KI-Projekten wird jedoch häufig nur die Entwicklung der KI-Modelle betrachtet, weshalb viele Projektergebnisse als Prototypen verstauben und nicht erfolgreich in Prozessen oder Produkten angewendet werden. Ein Grund dafür ist, dass eine ganzheitliche Betrachtung der KI-Anwendung über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg fehlt. Insbesondere Aufgaben, die im Betrieb sowie bei der Integration einer KI-Anwendung in die Prozesse und Produkte eines Unternehmens anfallen, sind oft unbekannt oder werden unterschätzt. Ebenso stehen KMU vor der Herausforderung, die für die anfallenden Aufgaben benötigten KIKompetenzen – nicht nur für die Anwendung selbst, sondern auch für vor- und nachgelagerten Prozesse – zu identifizieren. Das Forschungsvorhaben „VoBAKI“ hat zum Ziel, Unternehmen in die Lage zu versetzen, die Aufgaben und erforderlichen Kompetenzen im gesamten Lebenszyklus einer KI-Anwendung bereitzustellen sowie passende Sourcing-Strategien abzuleiten. Im Rahmen des Projekts wurde dazu unter Beteiligung des projektbegleitenden Ausschusses sowie weiterer Expert*innen aus der Wirtschaft unter Anwendung verschiedener, sich ergänzender Methoden (u. a. Literaturrecherchen, Interviews, Workshops und qualitative Inhaltsanalysen) ein umfassendes Vorgehensmodell entwickelt. Zu den Ergebnissen zählen die Sammlung von betrieblichen Zielen für den Einsatz von KI-Anwendungen sowie die Beschreibung von KI-Anwendungsfällen. Ein weiteres zentrales Ergebnis stellt die detaillierte Erarbeitung von Rollen, Aufgaben und benötigten Kompetenzen im KI-Lebenszyklus dar. Ferner werden als Ergebnis der durchgeführten Forschungsaktivitäten Voraussetzungen für KI-Projekte benannt sowie zentrale Kriterien erläutert, die bei der Auswahl von Strategien für die Beschaffung der relevanten KI-Kompetenzen berücksichtigt werden sollten. Weitere Ergebnisse sind Wirkungsmatrizen, die Zusammenhänge zwischen Unternehmenszielen und Sourcing-Strategien aufzeigen, sowie Empfehlungen für die organisatorische Ausgestaltung. Das entwickelte Vorgehensmodell unterstützt KMU sowie weitere Unternehmen mit unterschiedlichen KI-Erfahrungsgraden bei der erfolgreichen Bewertung und Auswahl von Sourcing-Strategien für KI-Kompetenzen und der Umsetzung von KI-Projekten.
Author: | Fabian Willemsen, Florian Clemens, Kajan KandiahORCiD, Christina Mayer, Max-Ferdinand Stroh |
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Parent Title (German): | FKM-Vorhaben; Nr. 568, Heft 351 |
Publisher: | Forschungskuratorium Maschinenbau e. V. |
Place of publication: | Aachen |
Document Type: | Report |
Language: | German |
Date of Publication (online): | 2025/02/18 |
Date of first Publication: | 2024/09/03 |
Release Date: | 2025/04/01 |
Tag: | 02 |
GND Keyword: | Künstliche IntelligenzGND |
Page Number: | 114 S. |
Note: | Laufzeit 01.01.2022 – 30.06.2024 Förderkennzeichen: 01IF22009 N Förderhinweis: Dieses vorwettbewerbliche Projekt wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit den Mitteln der IGF gefördert. Ausgangssituation: Der Lebenszyklus einer KI-Anwendung umfasst verschiedene Prozesse und Aktivitäten von der Datensammlung und Modellentwicklung bis hin zur Anpassung einer Anwendung an eine veränderte Datenlage. Aus den Aktivitäten lassen sich unterschiedliche KI-spezifische Kompetenzen zu deren erfolgreicher Bewältigung ableiten. Diese KI-spezifischen Kompetenzen sind in vielen KMU nicht vorhanden. Lösungsweg: Zunächst wurden die Zielsetzungen von KMU hinsichtlich des Einsatzes von KI-Anwendungen erarbeitet. Anschließend wurden die relevanten Prozesse im Lebenszyklus einer KI-Anwendung und Aktivitäten sowie Kompetenzen identifiziert. Anschließend wurden die Aktivitäten unterschiedlichen KI-Rollen zugeordnet. Potenziell infrage kommende Sourcing-Strategien wurden beschrieben und hinsichtlich ihrer praktischen Relevanz bewertet. Darauffolgend wurden für jede KMU-relevante Sourcing-Strategie betriebliche Anforderungen identifiziert, die die Auswahlentscheidung beeinflussen. In einem weiteren Schritt galt es, die unterschiedlichen Sourcing-Strategien und ihre Ausgestaltungsalternativen hinsichtlich ihres Beitrags zur Erreichung der betrieblichen Zielsetzungen zu evaluieren. Die Ergebnisse des Vorhabens wurden in einem Vorgehen zur Bewertung und Auswahl der passenden Sourcing-Strategie zusammengeführt und durch ergänzende Transfermedien (z. B. Planspiel, Erklärvideos) anwendbar gemacht. Erwartetes Ergebnis: KI-Rollensteckbriefe sowie ein Vorgehen zur Bewertung und Auswahl einer richtigen Sourcingstrategie für die Umsetzung von KI-Anwendungsfällen in KMU. Nutzen für die Zielgruppe: Das Vorhaben liefert eine Methode, welche die Strukturierung eines KI-Projekts vereinfacht und so die Einstiegshürde in die neue Technologie verringert. Forschungspartner: Lehrstuhl und Institut für Arbeitswissenschaft (IAW) der RWTH Aachen, Aachen |
Institute / Department: | FIR e. V. an der RWTH Aachen |
Informationsmanagement | |
Business Transformation | |
Dewey Decimal Classification: | 6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 62 Ingenieurwissenschaften |