Refine
Document Type
Language
- German (2)
Is part of the Bibliography
- no (2)
Keywords
- SCM (2) (remove)
Institute
Nach heutigem Stand werden Industrie-4.0-Technologien überwiegend innerhalb der eigenen Unternehmensgrenzen eingesetzt. Ob Cloud-Computing, Big Data oder Künstliche Intelligenz – deutsche Unternehmen treiben die Entwicklung neuester Technologien hauptsächlich im Kontext der eigenen Produktion, Forschung oder allgemeiner interner Prozessoptimierung voran. Im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtung sollten unternehmensübergreifende Initiativen jedoch nicht vernachlässigt werden. So sehen sich Unternehmen zunehmend neuen Herausforderungen ausgesetzt, von immer komplexerer Produktion bis hin zu globalem Wettbewerb und internationalen Wertschöpfungsketten. Gerade Disruptionen wie die COVID-19-Pandemie verdeutlichen, dass Agilität und Robustheit von Wertschöpfungsketten eine Grundvoraussetzung für den Unternehmenserfolg sind und die Supply-Chain-Resilienz in der aktuellen Zeit von großer Relevanz ist. Ziel dieser Veröffentlichung ist es, zu verdeutlichen, wie Industrie-4.0-Technologien in der Supply-Chain eingesetzt werden können, um die Resilienz zu steigern. Hierzu werden die bestehenden Herausforderungen, grundlegende Mechanismen der Resilienz, allgemeine Lösungsansätze sowie konkrete Technologien detailliert betrachtet.
Die andauernde Globalisierung stellt Unternehmen weiterhin vor erhebliche Herausforderungen. Während sich zum einen die Wettbewerbssituation verschärft, steigen zum anderen die Kundenansprüche. Um dem Kundenwunsch nach individuellen Produkten gerecht zu werden, differenzieren Unternehmen ihr Produktangebot. Gleichzeitig erlaubt die fortschreitende Vernetzung eine höhere Innovationsgeschwindigkeit, die u. a. eine Verkürzung der Produktlebenszyklen bewirkt. Dieser Anstieg an zeitgleich zu erbringenden Leistungen sorgt für immer komplexere Unternehmensprozesse und Wertschöpfungsketten. Auch die zunehmende Anzahl an Partnern und Dienstleistungen sowie deren beständiger Wechsel steigern die Komplexität und damit den Koordinationsbedarf in Supply-Chains. Dieser Aufwand nimmt dabei mit steigender Anzahl der Faktoren exponentiell zu. Darüber hinaus rufen die steigende Anzahl an IT-Systemen sowie deren Änderungsgeschwindigkeit hochkomplexe und dynamische Strukturen hervor. Insbesondere die wechselseitigen Beziehungen zwischen den genannten Einflussfaktoren führen zu einem intransparenten Gesamtsystem.