EIS4IoP
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Das Thema Nachhaltigkeit hat in den letzten Jahren für die Industrie, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), zunehmend an Bedeutung gewonnen. Unternehmen müssen dabei die vielschichtigen Ziele der Nachhaltigkeit mit ihren eigenen wirtschaftlichen Interessen verbinden. Hier mangelt es oft an konkreten wirtschaftlichen Anreizen, nachhaltigkeitsbezogene Aspekte zu berücksichtigen. In dem Forschungsprojekt ‚EIS4IoP‘ wird die nutzenmaximierte und anwenderfreundliche Konfiguration notwendiger Module von Energieinformationssysteme (EIS) im Kontext vernetzter Unternehmen untersucht. Dadurch wird das Thema Nachhaltigkeit in Unternehmen operationalisiert und Aspekte davon in existierende Systeme und Prozesse integriert.
Aufgrund der Komplexität von Software-Einführungsprozessen und um den diversen Anforderungen eines Energiemanagementsystems (EnMS) nach DIN 50001 zu entsprechen, ist die Einführung eines EnMS insbesondere bei KMU herausfordernd. Darüber hinaus stellen fehlende finanzielle Ressourcen, fehlende Informationen und fehlendes Wissen die zentralen Hemmnisse für KMUs bei der Implementierung eines Energiemanagementsystems dar. Durch die sich ändernden Anforderungen müssen KMU sich mit EnMS im Kontext des Nachhaltigkeitsmanagements auseinandersetzen.
Das in EIS4IoP entwickelte Tool adressiert diese Problematik, indem die komplexe Einführung von Energiemanagementsystemen durch die Entwicklung eines Gestaltungsmodells zur Einführung von Energieinformationssystemen (EIS) als Entscheidungshilfe für KMU verbessert wird.
Dabei werden nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische und soziale Aspekte der Nachhaltigkeit (Def. nach Elkington) berücksichtigt.
Der Nutzen besteht darin, Kosten für den Aufbau und die Integration eines EIS zu reduzieren und durch ein datenbasiertes Energiemanagement langfristig Energiekosten einzusparen. Zudem lassen sich durch die ganzheitliche Herangehensweise zukünftige Kosten vermeiden, da KMU keine nachträglichen Änderungen an ihren Systemen angehen müssen.
Für KMU ergeben sich hieraus drei Bereiche der Kostenoptimierungspotentiale. So ergeben sich Einsparungen bei einem EIS-Einführungsprojekt, zum anderen eine Reduzierung der eigenen Energiekosten (durch Effizienzmaßnahmen, Abgabenreduzierung oder Regelenergieeinnahmen) und Reduzierung der Energieabgaben durch eine Reduzierung der volkswirtschaftlichen Kosten für den Netzausgleich.
Neben den reinen Kostenoptimierungspotenzialen existieren eine Reihe von Potenzialen, die sich nicht trivial quantifizieren lassen. Dazu gehören Imageverbesserungen der KMU, eine verbesserte Lieferantenqualifikation von KMU und eine verbesserte Vorbereitung auf aktuelle Entwicklungen wie die Kreislaufwirtschaft.
Die Energiewende und die damit einhergehende Abkehr von fossilen Energieträgern führen zu einer ungleich höheren Volatilität im Stromnetz, die nicht nur die Stromversorger vor neue Herausforderungen in der Netzstabilisierung stellt, sondern auch die Abnehmerseite zum Handeln zwingt. Durch eine intelligente Steuerung des Strombedarfs können produzierende Unternehmen niedrige Preise optimal ausnutzen und Hochpreisphasen vermeiden. Zur Umsetzung bedarf es transparenzsteigernder Maßnahmen, sodass Verbräuche zentral analysiert und gesteuert werden können. Dazu gehört die Einführung von Energiemanagementsystemen. In dem Forschungsprojekt ‚EIS4IoP‘ wird die nutzenmaximierte und anwenderfreundliche Konfiguration notwendiger
Module von Energieinformationssysteme (EIS) im Kontext vernetzter Unternehmen untersucht. Das IGFVorhaben 20983 N der Forschungsvereinigung FIR e. V. an der RWTH Aachen wird über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e. V. (AiF) im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.