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EDV-Systeme zur Produktionsplanung und -steuerung (PPS-Systeme) stellen heute ein unabdingbares Hilfsmittel zur organisatorischen Rationalisierung dar. Zentral organisierte PPS-Systeme sind inzwischen an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gestoßen. Dezentrale, auf mehrere Subsysteme verteilte PPS-Systeme können auch den zukünftigen Anforderungen der Praxis gerecht werden. Bisherige Verfahren zur Konzipierung dezentraler PPS-Systeme richten sich primär nach den Belangen der EDV- Technologie. Sie vernachlässigen damit die organisatorischen Anforderungen des Unternehmens. Dieses Buch stellt zum ersten Mal ein Verfahren zur Dezentralisierung von PPS-Systemen vor, das sich an den Belangen der Anwender und der Ablauforganisation ausrichtet. Auch für die Dezentralisierung von EDV-Systemen allgemein ist die dargestellte Vorgehensweise von zukunftsweisender Bedeutung.
Die prozessorientierte Gestaltung der Auftragsabwicklung sowie die systemgestützte Integration aller an der Auftagsabwicklung beteiligten Partner stehen mehr denn je in der Diskussion. In Produktionsplanungs- und -steuerungssystemen (PPS-Systeme) bzw. Enterprise Resource Planning Systemen (ERP-Systeme) hat die zunehmende Prozessorientierung bisher allerdings nur teilweise Einzug gefunden. Heutige PPS-/ ERP-Systemezeichnen sich durch eine zunehmend umfangreiche Funktionalität zur Unterstützung der Auftragsabwicklung aus. Defizite bestehen weiterhin in der prozessorientierten Kopplung der angebotenen Einzelfunktionen. Den wachsenden Anforderungen an die Unternehmensspezifika der Abläufe werden die Systeme häufig nicht gerecht. Eine Beseitigung dieser Schwachstellen verspricht die Automatisierung der Prozesskoordination durch den Einsatz von Workflowmanagement, einer Softwaretechnologie aus dem Bereich des Office Managements. Einige PPS-/ ERP- Systeme verfügen bereits über einzelne Workflowfunktionalitäten und -mechanismen. Die grundsätzliche Frage nach wirtschaftlich nutzbringenden Einsatzfeldern automatisierter Prozesskoordination in der Auftragsabwicklung ist allerdings bisher nicht endgültig geklärt. Gegenstand der vorliegenden Dissertation ist daher die Entwicklung eines Verfahrens zur Analyse der Prozesskoordination in Auftragsabwicklungsprozessen und zur Bewertung des Einsatzes automatisierter Prozesskoordination. Das Verfahren beinhaltet zwei Bestandteile. In einem ersten beschreibenden Teil werden die Elemente eines Auftragsabwicklungssystems festgelegt und durch geeignete Beschreibungsmerkmale charakterisiert. In einem zweiten Teil werden die Wirkungen unterschiedlicher Gestaltungsalternativen ermittelt und erklärt.
Ohne Zweifel gehört die als Außenmontage bezeichnete Installation von Maschinen und Anlagen beim Kunden zu den Bereichen der technischen Auftragsabwicklung, die enorme Rationalisierungspotentiale in sich bergen. Die Außenmontage ist von den Unternehmen als Chance erkannt worden, sich einen größeren Anteil an der Wertschöpfung zu sichern. Anstelle des Verkaufs von Maschinen werden, den Marktanforderungen Rechnung tragend, komplette Problemlösungen als Dienstleistungspaket angeboten. Vor diesem Hintergrund entwirft der Autor ein Verfahren zur Planung und Steuerung des Prozesses 'Außenmontage' integriert in die technische Auftragsabwicklung. Das Prinzip der Selbstorganisation wird als erforderliches Organisationsprinzip der Außenmontagedurchführung nachgewiesen und ausgearbeitet. Das Buch richtet sich einerseits an Softwareentwickler denen durch ein Funktionsmodell die Basis zur Realisierung einer softwareseitigen Unterstützung des Prozesses 'Außenmontage' ermöglicht wird. Andererseits sind für Unternehmen der Investitionsgüterindustrie eine Vielzahl von Instrumenten entwickelt worden. Die Instrumente beziehen sich auf verschiedenste Funktionen der technischen Auftragsabwicklung und ermöglichen einen optimierten Einsatz aller zur Außenmontage erforderlichen Ressourcen.
Die effiziente Planung und Steuerung des Produktionsbereiches ist eine hochkomplexe Problemstellung. Die heute übliche EDV-Unterstützung in der Planung gewährleistet lediglich, daß die verfügbaren Planungsalgorithmen fehlerfrei umgesetzt werden. Ob das gesamte Planungssystem jedoch auf die Zielsetzung des Unternehmens abgestimmt ist, kann schwer abgeschätzt werden. Insbesondere bei der optimalen Einstellung von Zeitparametern der Einzelplanungen bestehen noch Defizite. Vor diesem Hintergrund wird ein Entscheidungsunterstützungssystem entwickelt, das Unternehmen des Maschinenbaus umfassende Hilfestellungen bei der Einstellung und Abstimmung der Zeitparameter des gesamten Planungssystems auf die gewünschten PPS-Ziele bietet. Ausgangspunkt der Überlegungen ist ein allgemeines Planungsmodell, das aus den einschlägigen Forschungsbeiträgen synthetisiert wird. Das Planungsmodell wird um ein Aufwandsmodell ergänzt, mit dessen Hilfe der bei der Umsetzung des gesamten Planungssystems anfallende Aufwand erfaßt werden kann. Um die Zielerreichung der Unternehmen zu erfassen, werden Zielsysteme entwickelt, die die PPS-Ziele 'Reduzierung der Bestände', 'Steigerung der Termintreue', 'Reduzierung der Durchlaufzeit', 'Steigerung der Kapazitätsauslastung' und 'Steigerung der Flexibilität' berücksichtigen. Ausgehend von diesen Modellen wird eine Wirkungsmatrix erarbeitet, die für jede mögliche Kombination von einzelnen Zeitparametern und Unternehmenszielen den Wirkungszusammenhang darstellt. Aus dieser Matrix werden Regeln abgeleitet, die mit den Mitteln der Fuzzy-Set Theorie zu einer umfangreichen Wissensbasis verknüpft wurden und den Kern des Entscheidungsunterstützungssystems bilden. Die Wissensbasis wird mit Hilfe einer Fuzzy-Set-Entwicklungsshell prototypisch implementiert und um eine Erklärungskomponente erweitert, so daß die Auswirkungen eines vollständigen Planungsszenarios auf die Zielerreichungsgrade nachvollzogen werden können.
Die Planung von Sammlung, Umschlag und Transport, die unter dem Begriff Abfuhrplanung zusammengefasst wird, ist von großer Bedeutung für eine wirtschaftliche Durchführung der kommunalen Abfallentsorgung. Die Abfuhrplanung wird bis heute häufig zu einem großen Teil manuell durchgeführt. Dies verursacht einen großen zeitlichen, personellen und monetären Aufwand. Im Rahmen dieser Dissertation wird ein rechnergestütztes Verfahren zur Abfuhrplanung in der kommunalen Abfallentsorgung entwickelt. Dieses Planungsverfahren beinhaltet die Tourenplanung mit verschiedenen Restriktionen bzgl. Einsatzzeit und Ladekapazität der Sammelfahrzeuge. Darüber hinaus werden neben unterschiedlichen Abfuhrrhythmen auch die Einsatzmöglichkeiten von Wechselcontainern berücksichtigt. Die verwendete Optimierungsmethode Simulated Annealing gehört zu den general iterative nondeterministic algorithms, die sich in der Forschung und Praxis schon vielfach bewährt haben. Der mögliche Nutzen eines solchen rechnergestützten Planungsverfahrens wird exemplarisch anhand eines Fallbeispiels dargestellt. Bei der Entwicklung des Planungsverfahrens ist besonders auf eine logische und methodische Vorgehensweise geachtet worden, die detailliert erläutert wird. Diese Vorgehensweise sichert einerseits eine realitätsnahe Modellierung der Problemstellung und andererseits eine effektive Lösung des Modells und des zugrundeliegenden Planungsproblems.