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Concurrent Engineering (CE) und verwandte Konzepte zur Parallelisierung bzw. Integration von Produkt- und Prozessgestaltung zielen auf eine Verkürzung der Produktentstehungszeiten bei gleichzeitiger Senkung der Herstellkosten und Verbesserung der Produktqualität. Um die Potentiale derartiger Ansätze voll ausschöpfen zu können, sind u. a. Instrumente erforderlich, die eine frühzeitige konzeptive Gestaltung des Produktionssystems unterstützen. Mit der Entwicklung und EDV-technischen Realisierung des vorgestellten Systems zur prospektiven Arbeitsgestaltung in CE (Space+) liefert die Autorin einen Beitrag zur Aufhebung des methodischen und instrumentellen Defizits der CE-Forschung im Bereich der motivations- und lernfördernden Arbeitssituationen. Den Schwerpunkt bildet die analytische Beschreibung der Kriterien 'Persönlichkeitsentwicklung / Persönlichkeitsentfaltung'. Dazu werden die Merkmale lern- und motivationsfördernder Tätigkeiten systematisch selektiert und geordnet. Unter Bezug auf arbeitspsychologische, bedingungsbezogene Ansätze und Verfahren werden die relevanten Humankriterien durch die Festlegung von Einzelkriterien, relativen Kennwerten und Bewertungsvorschriften operationalisiert. Mit Space+ steht ein System zur Verfügung, das auf die spezifischen Bedingungen einer CE-Umgebung zugeschnitten ist und bereits in frühen Phasen der Produktionsgestaltung eine prospektive Modellierung und Bewertung von Produktionsaufgaben und -tätigkeiten im Hinblick auf die genannten Kriterien ermöglicht.
Die Entwicklung von Produkten wird heute in vielfältiger Art und Weise mit rechnerbasierten Werkzeugen unterstützt. Mit der modernen Informationstechnik wurde die Voraussetzung geschaffen, auch eine Fülle miteinander vernetzter Daten komplexer technischer Produkte beherrschen zu können. Versteht man Konstruieren als das Vorausdenken eines zu schaffenden technischen Objektes unter Berücksichtigung vorgegebener Nebenbedingungen, dann sind für solche Arbeitsprozesse die kognitive Leistungsfähigkeit, Flexibilität und Kreativität zentrale Anforderungen. Trotz der informationstechnischen Weiterentwicklung bleibt daher der Mensch auch zukünftig unverzichtbares Element eines jeden Produktentwicklungsprozesses. Der in dieser Publikation vorgestellte Gestaltungsansatz greift die Schwachpunkte bisheriger Konzepte auf und orientiert sich an der Rolle des Menschen als interaktiver Problemlöser in der Produktentwicklung. Dabei wird das Ziel verfolgt, zum einen durch eine aufgabenangemessene Wissensrepräsentation die menschliche Informations- verarbeitung zu unterstützen, zum anderen aber auch Aspekten kooperativer Tätigkeitszusammenhänge im interdisziplinären Produktentwicklungsteam im Sinne des Simultaneous Engineering gerecht zu werden. Der Autor nutzt dazu Erkenntnisse der Kognitionsergonomie, der klassischen Konstruktionsmethodik sowie Ergebnisse empirischer Untersuchungen von Konstruktionsprozessen und setzt sich kritisch mit Expertensystemen und Konzepten der Künstlichen Intelligenz auseinander. Die als Ergebnis abgeleitete Architektur eines Konstruktionssystems und der aufgaben- orientierten Wissensrepräsentation ist in zwei Gestaltungszyklen Gegenstand der prototypischen Umsetzung. Mit der umfassenden Evaluation durch zahlreiche Produktentwicklungsexperten unterschiedlichen fachlichen Hintergrunds liefert der Verfasser den Nachweis der Tragfähigkeit des gewählten Cognitive-Engineering- Ansatzes. Die erreichte kognitiv-ergonomische Systemgestaltung verbindet somit Ergebnisse arbeitswissenschaftlicher Forschung mit den anwendungsorientierten Anforderungen der Praxis für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Produktentwicklung. (Sdt)
Gegenstand der Untersuchung ist die synchrone Zusammenarbeit räumlich verteilter Entwicklungspartner unter dem Einsatz von PC- und Workstation-basierten Telekooperationssystemen. Für die Abstimmungsvorgänge in fünf Fahrzeugprojekten bei einem Automobilhersteller wurde ein aus geeigneten Einzelkomponenten kombiniertes Wirtschaftlichkeitsmodell entwickelt, anhand dessen die Einsatzpotentiale für Telekooperation bei der Produktentwicklung analysiert werden können. Auf der Basis verschiedener Kommunikationsklassen wurde ein Kennzahlensystem zur Bewertung der zeitlichen und monetären Aspekte erstellt. Eine schriftliche prä-post-Analyse diente zur Erhebung der qualitativen Veränderungen, die mit der Einführung von Telekooperation einhergehen. Das erweiterte Wirtschaftlichkeitsmodell für Telekooperation wurde in 59 Abstimmungsvorgängen mit den unterschiedlichen Kommunikationsmedien auf seine Einsatztauglichkeit geprüft. Hierbei zeigte sich, daß das Modell die formulierten Anforderungen hinreichend erfüllt.
Entwicklung eines Modells zur Einführung von Telekooperation in der verteilten Produktentwicklung
(2000)
Veränderte Rahmenbedingungen in der Produktentwicklung führen zu einer steigenden Zahl an Unternehmenskooperationen und einer neuen Kooperationsqualität. Dem dabei erhöhten Kommunikationsbedarf stehen neue Kommunikationskonzepte wie die Telekooperation gegenüber. Daß Telekooperation vielseitige positive Effekte mit sich bringt, konnte bereits mehrfach nachgewiesen werden. Die geschilderten Effekte können jedoch nicht darüber hinweg täuschen, daß die Diffusion von Telekooperation längst nicht so weit fortgeschritten ist, wie vielfach erwartet wurde. Wesentlicher Grund hierfür ist, daß die Einführung von weitaus mehr Kooperationsbarrieren, wie unterschiedlichen Unternehmenskulturen, Arbeitsprozessen und EDV-Technologien geprägt ist, als bisher angenommen. Vor diesem Hintergrund wird ein theoretisch fundiertes Einführungsmodell für Telekooperation entwickelt. Hierzu werden Strategien des Innovationsmanagements und der Organisationsentwicklung mit den sogenannten Media Choice Theorien verknüpft. Es wird nachgewiesen, daß das Konzept bei breiter Anwendung zu einer erfolgreicheren Diffusion von Telekooperation führt als im nicht methodisch geleiteten Fall. Abgeleitete Gestaltungsempfehlungen helfen, das Einführungskonzept zu nutzen und die Kommunikations- und Kooperationsbeziehungen in der Produktentwicklung zu verbessern.
Die Dissertation zeigt, das crossfunktionale Projektgruppen im SE widersprüchlichen Anforderungen zu genügen haben. Projektgruppen besitzen als soziologisch spezifischer Sozialtyp einen Status als sozialer Hybrid, da sie Elemente einer sozialen Gruppe haben, aber doch Teil der Organisation sind und sich an Ziel- und Leistungsvorhaben orientieren müssen. Hierbei ist eine Umstellung der Kommunikation und Koordination auf diskursive Koordinierung ebenso von Bedeutung für die Effektivität und Effizienz von SE wie die gruppeninterne und -übergreifende Integration.
Nach der Einleitung in Kapitel 1 wird in Kapitel 2 die in der Literatur verwendete Terminologie von CSCW untersucht und der Sprachgebrauch von CSCW für die Dissertation definiert. Kapitel 3 beschreibt zunächst verfahrenstechnische Entwicklungsprozesse und geht auf kooperative Arbeit in diesem Rahmen ein. Die Ergebnisse werden dazu verwendet, typische Szenarios zu erstellen, die im Folgenden Grundlage für die Entwicklung eines Groupware-Systems sind. Der Stand der Technik von CSCW wird in Kapitel 4 aufgearbeitet. In Kapitel 5 wird ein selbst entwickelter Prototyp eines Groupware-Systems mit dem Namen EVA (Entwicklung Verfahrenstechnischer Anlagen) vorgestellt, der im Wesentlichen aus der Kombination von vier Gestaltungselementen besteht. Im Rahmen der Evaluation des Groupware- Systems EVA wird eine empirische Untersuchung mit insgesamt 40 Experten und Studenten der Verfahrenstechnik durchgeführt. Kapitel 6 bietet eine Übersicht der wichtigsten Ergebnisse und einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen.