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Fremdvergabe in der PPS
(1993)
In letzter Zeit verringern viele Produktionsunternehmen zur Ausschöpfung ihrer Rationalisierungspotentiale die Fertigungstiefe und konzentrieren sich zunehmend auf Bereiche, in denen sie kostengünstig arbeiten können. Dazu nutzen sie neben dem verstärkten Bezug von Teilen oder Baugruppen auch die Möglichkeit der Vergabe einzelner Arbeitsgänge innerhalb der Produktionskette an externe Unternehmen, wobei das zu bearbeitende Material den externen Unternehmen zur Bearbeitung beigestellt wird. Diese Vergabe einzelner Arbeitsgänge wird als Fremdvergabe bezeichnet. Eine häufig mangelnde ablauforganisatorische Einbindung der Verwaltung von Fremdvergaben in der Produktionsplanung und -steuerung ( PPS) verursacht erhöhte Kosten. Dies führt dazu, daß die erwarteten Rationalisierungserfolge durch Fremdvergabe oft ausbleiben. Das vorliegende Buch bietet Produktionsunternehmen durch die Entwicklung von Gestaltungsvorschlägen zur Verwaltung von Fremdvergaben im Rahmen der PPS eine konkrete Hilfestellung zur Lösung ihrer diesbezüglichen betriebsindividuellen Fragestellungen. Auch den Anbietern von EDV-gestützten PPS- Standardsystemen ermöglichen die erarbeiteten Grundlagen die Schaffung effizienter Werkzeuge zur Verwaltung von Fremdvergaben mit ihren Systemen.
Im Zuge der verschärften Wettbewerbssituation haben zahlreiche Betriebe ihre Anstrengungen zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit der Produktionsplanung und der sie unterstützenden Planungssysteme verstärkt. Als großes Problem hat sich hierbei bei einigen Betriebstypen das Fehlen geeigneter Planungssystematiken erwiesen. So ist insbesondere für die Unternehmen mit einstufiger, paralleler Sortenfertigung, deren spezielle Planungsproblematik sich unter anderem durch das Streben nach einer möglichst hohen Nutzung der vorhandenen Kapazitäten und durch die engen Verflechtungen zwischen der Produktionsplanung, der Planung der Lagerhaltung von Fertigwaren auszeichnet, bislang kein geeigneter Planungsansatz bekannt. Das aufgezeigte Defizit wurde zum Anlaß genommen, im Rahmen dieser Arbeit ein auf die speziellen Belange des genannten Betriebstyps zugeschnittenes Planungskonzept zu entwickeln. Die gesamte Aufgabenstellung der Planung wurde dazu in Einzelaufgaben gegliedert, die ihrerseits hierarchisch angeordneten Planungsstufen, -abschnitten, - schritten und teilschritten zugewiesen wurden. Neben der Struktur des Planungskonzeptes bildeten die Verfahren zur Lösung der einzelnen Planungsaufgaben einen zweiten Schwerpunkt. Besonders hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang die in Planungsstufe 1 vorgesehene Simulation und die für Planungsstufe 2 beabsichtigte Verwendung sogenannter Materialflußkoeffizienten. Zudem ist festzuhalten, daß abweichend von der bei hierarchischen Planungssystemen üblichen Praxis ausschließlich nicht-optimierende Lösungsverfahren vorgesehen wurden.