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Kooperationen bieten Unternehmen der Textil- und Bekleidungsindustrie weitreichende Möglichkeiten zur Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Der Kooperationserfolg und die langfristige Erhaltung der Kooperation werden dadurch bestimmt, inwieweit die einzelnen Partner von der Zusammenarbeit profitieren. Trotz hoher Verbesserungspotentiale ist die Misserfolgsquote bei langfristig ausgerichteten Kooperationsbestrebungen außerordentlich hoch. Deshalb wird in dem vorliegenden Buch ein Referenzmodell der überbetrieblichen Auftragsabwicklung in textilen Lieferketten entwickelt, durch dessen Anwendung Verbesserungspotentiale und Gestaltungsmaßnahmen in Kooperationsprojekten ermittelt werden können. Das Referenzmodell zeigt auf, an welchen Stellen Entscheidungen getroffen werden müssen und in welche Richtungen die Informationsflüsse verlaufen. Die Anwendung des Referenzmodells erfolgt durch einen Handlungsleitfaden zur Gestaltung der überbetrieblichen Auftragsabwicklung. Dieser versetzt Unternehmen in die Lage, die spezifischen Gegebenheiten des eigenen Unternehmens dem Referenzmodell gegenüberzustellen und anhand von Kriterien und Normstrategien Verbesserungspotentiale in der überbetrieblichen Auftragsabwicklung zu ermitteln.
Entwickelt wird eine Methodik, mit der überbetriebliche Material- und Informationsflüsse in Lieferketten der Bekleidungsindustrie anwendungsbezogen verbessert werden können. Auf der Grundlage von sechs empirisch erarbeiteten Lieferkettentypen wird zur Abbildung der verschiedenen Lieferketten in der Bekleidungsindustrie ein allgemeingültiges modulares Lieferkettenmodell erarbeitet. Hierbei werden die Lieferketten durch die systematische Kombination einzelner Lieferkettenmodule konfiguriert. Dadurch werden mehrere Bekleidungssparten und Auftragstypen systematisch und anwendungsorientiert in ein gemeinsames Lieferkettenmodell integriert.
Ziel einer organisatorischen Neuausrichtung längerfristiger Kunden-Lieferanten-Verhältnisse ist eine effizientere wertschöpfende Zusammenarbeit in Produktionsnetzwerken. In dieser Zusammenarbeit besitzt der Kunde in der Regel eine stärkere Position als der Lieferant. Der Kunde im Produktionsnetzwerk bestimmt, zu welchem Zeitpunkt er welche Ware, in welchen Mengen, in welcher Qualität und an welchen Ort geliefert bekommt. Danach muss sich der Lieferant richten. Bei der Gestaltung des Kunden-Lieferanten-Verhältnisses werden daher häufig die Interessen des Lieferanten missachtet, so dass keine Partnerschaft entlang der Wertschöpfungskette vorliegt. Die Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten des SCM macht es gerade für KMU schwierig, zusammen mit dem Kunden das Kunden- Lieferanten-Verhältnis derart zu gestalten, dass die Interessen beider Seiten in befriedigender Weise berücksichtigt werden. Dieses Problem der Auswahl der Gestaltungsmöglichkeiten logistischer Schnittstellen zwischen Kunden und Lieferanten ist Thema der vorliegenden Dissertation. Um zu einer anforderungsgerechten Lösung zu kommen, wird ein Vorgehenskonzept entwickelt. Dieses Konzept beinhaltet als Basis neben der Aufarbeitung von Gestaltungsmöglichkeiten eine Unternehmenstypologie, die den Zulieferer im Produktionsnetzwerk beschreibt. Ausgehend von der Typologisierung wird die Anzahl der Gestaltungsmöglichkeiten eingegrenzt, um über eine unternehmensspezifische Zielgewichtung ihre Eignung bewerten zu können. Dementsprechend wird zusätzlich eine Bewertungsmethode entwickelt. Betriebliche Fachleute erhalten mit dieser Systematik eine Entscheidungsunterstützung bei dem schwierigen, aber erfolgsentscheidenden Schritt der Auswahl der geeigneten Gestaltungsmöglichkeiten der logistischen Schnittstellen im Produktionsnetzwerk.
In dieser Dissertation wird ein Verfahren entwickelt, das Unternehmen bei der Identifikation, Priorisierung und Abschätzung der Nutzenpotentiale von SCM-Systemen unterstützt. Das Verfahren ist dafür in eine Analyse- und eine Bewertungsphase untergliedert. Um das Verfahren unternehmens- bzw. netzwerkindividuell einsetzen zu können, werden neben einem SCM-spezifischen Zielsystem, in dem jedes Unternehmen seine Priorisierung vornimmt, im Beschreibungsmodell zusätzlich ein Funktionsmodell und ein Nutzenmodell für SCM-Systeme entwickelt. Diese helfen dem Anwender, den heterogenen Markt zu durchblicken und mögliche Nutzenpotentiale aus den unterschiedlichen Systemmodulen abzuleiten. In der Bewertungsphase werden Wirkungsketten hergeleitet, die die relevanten Nutzenpotentiale den Zielelementen zuordnen. Darüber hinaus werden die Wirkmechanismen untersucht und erklärt. Diese Wirkungen werden in Vorlagen zu Nomogrammen überführt, anhand derer die Einflüsse unterschiedlicher Elemente auf ein Zielelement funktional beschrieben werden. Im Anwendungsfall können durch die spezifizierten Nomogramme die Wirkungen der Nutzenpotentiale auf die Zielelemente abgeleitet werden.