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Entwickelt wurde ein Konzept, das auf heutigen Standard-PPS-Systemen basiert und für eine Planung und Steuerung bei einer standortbezogenen verteilten PPS geeignet ist. Es basiert auf einem Agentenmodell, das eine gute Systematisierung kooperativer Koordinationsprozesse zwischen den verteilten Organisationseinheiten zulässt. Die erforderlichen fachkonzeptionellen Systemerweiterungen funktionaler und datentechnischer Art werden ausführlich beschrieben.
Typologie und Erklärungsansätze für Strukturen der Planung und Steuerung in Produktionsnetzwerken
(2005)
Ziel der Forschungsarbeit ist es einen Rahmen zur systematischen Strukturierung und Beschreibung von Produktionsnetzwerken zu entwickeln, empirisch gestützte Typen von Produktionsnetzwerken zu bilden und Wirkzusammenhänge und Erklärungsmodellansätze abzuleiten. Damit wird ein Beitrag geleistet, einerseits SCM- Konzepte besser theoretisch abzusichern und andererseits Modellbildungen und empirische Arbeiten im Methodenrepertoire der SCM-Forschung zu verankern. Mit den fünf statistisch ermittelten Typen von Produktionsnetzwerken steht der industriellen Praxis ein Hilfsmittel zur Systematisierung von Netzwerkstrukturen zur Verfügung. Die Typen stellen Ansatzpunkte für eine Gestaltung der Planung und Steuerung in Produktionsnetzwerken dar. So kann z.B. die betriebsorganisatorische Gestaltung von Beschaffungs-, Produktions- und Distributionsaktivitäten oder die Gestaltung der sie unterstützenden betrieblichen Anwendungssysteme methodisch unterstützt werden.
Der Wettbewerb findet nicht mehr ausschließlich innerhalb nationaler oder regionaler Märkte statt. Dies hat zum Aufbau weltweiter Produktionsnetzwerke geführt. Eine Folge dieser Entwicklung sind steigende Koordinationsanforderungen innerhalb der Auftragsabwicklungskette. Die Betrachtung des gesamten intra-organisationalen Produktionsnetzwerks anstelle der einzelnen Unternehmenseinheit rückt daher verstärkt in den Mittelpunkt. Der Bedarf an einem effizienten Supply Chain Management in solchen Produktionsnetzwerken ist daher offensichtlich. Mit der organisatorischen Gestaltung und Implementierung der erforderlichen Koordinationsprozesse haben aber viele Unternehmen erhebliche Probleme, wobei sich insbesondere die Gestaltung der Informationsflüsse innerhalb des Netzwerkes als schwierig erweist. Gegenstand der vorliegenden Dissertation ist es, die kontextspezifische Gestaltung einer übergeordneten Koordination in intra-organisationalen Produktionsnetzwerken methodisch zu unterstützen. Die Gestaltung ganzheitlicher und durchgängiger Informationsflüsse sowie die Entwicklung eines Entscheidungsmodells zur Unterstützung der fallspezifischen Auswahl der relevanten Koordinationsschwerpunkte stehen hierbei im Vordergrund. Die Arbeit zielt somit auf die Beantwortung der Frage, wie die standortübergreifende Koordination unter Berücksichtigung nutzen- und aufwandsorientierter Aspekte gestaltet werden kann. Erste Erfahrungen zeigen, dass der Nutzen der Methode zum einen aus der schnellen und mit geringem Aufwand verbundenen Auswahl relevanter Koordinationsschwerpunkte sowie zum anderen aus der effektiven Gestaltungsunterstützung bei der Konzeption einer durchgängigen prozessorientierten Auftragsabwicklung resultiert.