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Die zunehmende Globalisierung hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass sich der Wettbewerbsdruck auf produzierende Unternehmen in Hochlohnländern wie Deutschland durch Niedriglohnländer (Low-Cost-Countries) drastisch erhöht hat. Die Kunden verlangen nach zunehmend individuelleren Produkten zu günstigen Preisen, welche einhergehen mit dem Wunsch nach verkürzten Lieferzeit. Unternehmen müssen daher heutzutage in der Lage sein, sich schnell auf die individuellen Kundenwünsche einzustellen. Der Schlüssel zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von Hochlohnländern besteht vielmehr in einer weitgehenden Auflösung der Dichotomien, die das sogenannte Polylemma der Produktion bilden. High Resolution Supply Chain Management (HRSCM) verfolgt die Umkehr des Trends zur immer weiteren Steigerung der Planungskomplexität und lokalen Optimierung der Prozesse. Durch HRSCM wird ein Beitrag zur Auflösung des Polylemmas aus Sicht der sowohl über- als auch innerbetrieblichen Produktionsplanung und -steuerung (PPS) erbracht. HRSCM reduziert das Dilemma zwischen Planungs- und Wertorientierung durch dezentralisierte Produktionsmechanismen, die durch konsistente Zielsysteme und Entscheidungslogiken eine starre, hierarchische PPS auflösen.
Zur Sicherung von Produktionsstandorten in Hochlohnländern wie Deutschland fokussieren sich Unternehmen zunehmend auf die Herstellung von komplexen und kundenindividuellen Produkten. Dies führt zu der Notwendigkeit von flexiblen und gleichzeitig effizienten Produktionssystemen. Im Rahmen des Exzellenclusters "Integrative Produktionstechnik für Hochlohnländer" an der RWTH Aachen wird dazu eine Konfigurationslogik entwickelt, die es Unternehmen ermöglicht, das Produktionssystem derart optimal auszulegen, dass kundenindividuelle Produkte zu Kosten der Massenproduktion hergestellt werden können.
Hohe Bestände und ein ungenügender Lieferservice kennzeichnen die Situation in vielen Unternehmen. In unterschiedlichen Industrieprojekten hat das Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR) sich mit der Optimierung der logistischen Planungsprozesse mit der Zielsetzung einer höheren Logistikleistung auseinandergesetzt. Um eine erste Einschätzung über bestehende Potenziale zu erhalten, bietet das FIR vorab eine kostenlose und unverbindliche Potenzialanalyse Bestandsmanagement an. Diese ermöglicht den Unternehmen eine quantitative Einschätzung der eigenen Situation.
Auf Grund ständig steigender Anforderungen der Kunden strebt die Carl Zeiss SMT AG eine kontinuierliche Reduzierung der Durchlaufzeiten und Erhöhung der Flexibilität an. In diesem Kontext wurde das FIR beauftragt, die Produktionsplanungs- und -steuerungsprozesse in der Optikfertigung zu analysieren, um Handlungsfelder und Maßnahmen zur Verbesserung aufzuzeigen.
Die logistische Leistungsfähigkeit der Unternehmen stellt zunehmend eines der wichtigsten Differenzierungskriterien im Wettbewerb dar. Der steigende Kostendruck zwingt Unternehmen allerdings gleichzeitig zu Bestandssenkungsmaßnahmen. Dieses Dilemma führt in der Praxis zu einem ungenügenden Lieferservice trotz hoher Bestände, da oftmals die falschen Artikel bevorratet werden. Aufgrund des Dilemmas- ungenügender Lieferservice bei gleichzeitig hohen Beständen - wurde das FIR im Rahmen eines Projekts beauftragt die logistische Leistungsfähigkeit (Reduzierung der Bestandskosten bei gleichzeitiger Wahrung eines hohen Lieferservices) eines Unternehmens im konsumgüterähnlichen Umfeld zu erhöhen. Dabei wurde der LOGO Ansatz verfolgt. LOGO ermöglicht eine strukturierte Vorgehensweise bei der Reorganisation der logistischen Prozesse unter Zuhilfenahme von Tools und Methoden und beinhaltet zwei wesentliche Projektphasen- die IST-Analyse und die SOLL-Konzeption. Der gesamte Planungsprozess wurde durch ein Collaborative Planning restrukturiert und die notwendige IT-technische Unterstützung mittels Workflows definiert. Der selbsterzeugte Bullwhip-Effekt wurde zum einen durch die IT-gestützte Nutzung von tatsächlichen Kundennachfragedaten in der Planung zum anderen durch eine erhöhte Kommunikation zwischen den Landesgesellschaften und der zentralen globalen Logistikabteilung deutlich reduziert.
Einflüsse analysieren
(2007)
Es wird ein zusammenhängendes und vollständiges Konzept zur artikelspezifischen Disposition vorgestellt. Auf Basis der Artikelklassifizierung werden die drei Säulen der Disposition - Bedarfs-, Bestands- und Beschaffungsplanung und die Zusammenhänge im Detail erläutert. Abschließend erfolgt ein Ausblick auf die Collaborative Disposition. Es werden Ansätze zur lieferkettenübergreifenden Disposition zur Reduzierung des Bullwhip-Effekts dargestellt. Nach der Lektüre der Veröffentlichung sollten dem Leser die Gesamtzusammenhänge der Disposition deutlich geworden sein. Des Weiteren erhält er durch die Lektion einen Leitfaden für ein vollständiges Konzept zur verbrauchsgesteuerten Disposition. Dazu werden Verfahren vorgestellt, die eine stochastische Bedarfsermittlung ermöglichen. Die Ermittlung von dynamischen Sicherheitsbeständen und Bestellpunkten wird anhand von vorgestellten Verfahren verdeutlicht sowie die Bestimmung von Beschaffungsmengen anhand unterschiedlicher Methoden vorgestellt wird.(My).FIR.(SV4694)
In der Ersatzteilversorgung sind die Unternehmen mit stark sporadischen oder hoch volatilen Nachfrageverläufen gefordert. Um gewünschte Lieferzeiten zu realisieren und unplanbare Einflüsse zu bewältigen, werden große Lagerbestände gebildet. Hohe Lagerbestände verursachen Kosten und verringern durch Bindung von Kapital die Liquidität. Ziel der Firmen ist eine Gewährleistung der hohen Lieferbereitschaft und Minimierung der Bestands- und Kapitalbindungkosten. Um die Firmen zu unterstützen, setzt dort die Arbeit des FIR mit dem Bestandsmanagement-Zielsystem an. Das Zielsystem ist in drei Punkte unterteilt. Als erstes die Bedarfsplanung, in der der zukünftige Ersatzteilbedarf ermittelt wird. Die Bestandsplanung befaßt sich mit der Festlegung der Ersatzteile zur Erreichung des gewünschten Lieferbereitschaftsgrades. Als letztes die Beschaffungsplanung, die die kostenoptimale Menge festlegt. Für diese Analyse hat das FIR ein Tool entwickelt, mit dem Namen BestPro. Dort wird das Verfahren auch in drei Schritte unterteilt, die Ist-Analyse, das SOLL-Konzept und die Umsetzung. In der IST-Analyse wird die Situation bewertet. Das SOLL-Konzept erstellt Maßnahmen zur Behebung von Prozessbrüchen und -schleifen, die in der Umsetzung dann als erarbeitete Lösungskonzepte auf die operative Umsetzung vorbereitet werden.
[Inhaltsangabe zum Band:]
Die Wertschöpfung eines Hochlohnlandes wie Deutschland ist im globalen Wettbewerb aktuellen Herausforderung ausgesetzt: dem Trend zur Individualität der Leistung, der Miniaturisierung und Mechatronisierung des Produktes sowie der Forderung nach permanenter Kostenreduktion. Die Auslegung eines Produktionssystems befindet sich im stetigen Zielkonflikt zwischen den Dichotomien Economies of Scale und Economies of Scope sowie der Planungs- oder Wertorientierung. Diese beschreiben das sogenannte Polylemma der Produktionstechnik. Seine Auflösung kann nur durch einen integrativen Forschungsansatz geleistet werden.
Dieser Aufgabe stellt sich das Exzellenzcluster „Integrative Produktionstechnologien für Hochlohnländer“, gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Es ist ein Verbundprojekt der produktionstechnischen Institute der RWTH Aachen und verfolgt das erklärte Ziel, eine neue Theorie speziell für die produktionstechnischen Herausforderungen in Hochlohnländern zu entwickeln. Unter der Leitung des Werkzeugmaschinenlabors (WZL) der RWTH Aachen vereint dieses Vorhaben mehr als 18 Institute des Maschinenbaus in denen über 70 Wissenschaftler zusammenarbeiten. Dieser kollaborative Ansatz ermöglicht die Generierung und Nutzung von Wissen über Grenzen der eigenen Forschungsdisziplin hinweg und schafft somit die Basis für innovative Ansätze und Lösungen für die Praxis. Individualisierte Produktion, Virtualisierung sowie Hybridisierung von Produktionsprozessen und selbstoptimierende Produktionssysteme sind die Kernbestandteile des Lösungsansatzes des Exzellenzclusters.
Das Werk richtet sich an Unternehmer und Wissenschaftler, die auf aktuelle Herausforderungen in Hochlohnländern reagieren und Produktionssysteme gestalten müssen. [Quelle: https://www.apprimus-verlag.de/excellence-in-production.html]
Die zunehmende Globalisierung hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass sich der Wettbewerbsdruck auf produzierende Unternehmen in Hochlohnländern wie Deutschland durch Niedriglohnländer (Low-Cost-Countries) drastisch erhöht hat. Die Kunden verlangen nach zunehmend individuelleren Produkten zu günstigen Preisen, welche einhergehen mit dem Wunsch nach verkürzten Lieferzeit. Unternehmen müssen daher heutzutage in der Lage sein, sich schnell auf die individuellen Kundenwünsche einzustellen. Der Wettbewerb zwischen Produzenten in Hochlohn- und Niedriglohnländern spielt sich dabei in zwei Dimensionen ab: der Planungs- und der Produktionswirtschaftlichkeit. Der Schlüssel zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von Hochlohnländern besteht vielmehr in einer weitgehenden Auflösung der Dichotomien, die das sogenannte Polylemma der Produktion bilden. High Resolution Supply Chain Management (HRSCM) verfolgt die Umkehr des Trends zur immer weiteren Steigerung der Planungskomplexität und lokalen Optimierung der Prozesse. Durch HRSCM wird ein Beitrag zur Auflösung des Polylemmas aus Sicht der sowohl über- als auch innerbetrieblichen Produktionsplanung und -steuerung (PPS) erbracht. HRSCM reduziert das Dilemma zwischen Planungs- und Wertorientierung durch dezentralisierte Produktionsmechanismen, die durch konsistente Zielsysteme und Entscheidungslogiken eine starre, hierarchische PPS auflösen.