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Kunden wollen in der heutigen Zeit aufgrund des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wandels aktiver in den Design- und Herstellungsprozess ihrer Produkte eingebunden werden. Durch die Digitalisierung ändern sich die Wertansprüche von Kunden von materiellen Produkten hin zu immateriellen Dienstleistungen und Nutzen. Vor allem in der Möbelindustrie wird das Potenzial der Digitalisierung wenig genutzt und es wird vielfach Massenware gekauft, die oftmals nicht den individuellen Anforderungen der Kunden entspricht. Dies führt zu geringem Kundennutzen, der sich in kurzen Produktlebenszeiten und somit geringer Nachhaltigkeit widerspiegelt. Um die Kunden aktiver in den Wertschöpfungsprozess ihrer Produkte zu integrieren, fehlen aktuell geeignete Konzepte. Im Projekt 'INEDIT' soll ein offenes europäisches DIT-Ökosystem für nachhaltige Möbel geschaffen werden, „Co-Creation“. Die Kreativität der Verbraucher wird gebündelt und in Zusammenarbeit mit Designern und Herstellern in Produkte umgesetzt. Die anvisierten Ergebnisse des Projekts 'INEDIT' werden demonstrieren, wie der etablierte „Do-it- yourself“-Ansatz (DIY) in einen flexibleren Ansatz namens „Do-it-together“ (DIT) transformiert werden kann. Das Projekt wird im Rahmen des „Horizon-2020-Arbeitsprogramms für Forschung & Innovation 2018 – 2020“ der Europäischen Union mit ca. 6 Millionen Euro gefördert.
Die Möbelbranche erlebt derzeit einen Wandel im Werteverständnis der Kunden: Der Besitz von Möbeln allein stiftet für viele Kunden keinen Wert mehr, erst die Erfüllung individueller Bedürfnisse und gesellschaftlicher Aspekte wie nachhaltige Produkte stiftet hohen Kundennutzen. Eine Lösung zur Berücksichtigung individu- eller Bedürfnisse und höherer Nachhaltigkeit ist, den Kunden schon beim Design der Möbel als Partner auf Augenhöhe zu integrieren. Das Projekt ‚INEDIT‘ hat zum Ziel, durch den „Do-it-together“-Ansatz und mithilfe einer digitalen Plattform eine enge Kooperation zwischen Kunden und Möbelherstellern zu entwickeln. Mit transaktionalen Geschäftsmodellen, die auf dem einmaligen Verkauf des Möbelstücks aufbauen, kann dieser Ansatz jedoch nicht umgesetzt werden, sodass neue Geschäftsmodelle entwickelt werden müssen. Dazu wird im Folgenden ein Vorgehen zur Entwicklung kollaborativer und nachhaltiger Geschäftsmodelle vorgestellt. Das Projekt wird im Rahmen des „Horizon-2020-Arbeitsprogramms für Forschung & Innovation 2018 – 2020“ der Europäischen Union mit ca. 6 Millionen Euro gefördert.
Vertrieb von Smart Services
(2019)
Durch die Digitalisierung werden die vertriebenen Leistungen und somit auch die Aufgaben für die Vertriebs- und Servicemitarbeiter komplexer. Zunehmend werden Produkte, Dienstleistungen und Software nicht mehr isoliert, sondern als integrierte Leistung-as-a-Service angeboten. Dieser Wandel betrifft das gesamte Unternehmen und die Art und Weise wie das Unternehmen agiert und hat großen Einfluss auf die Vertriebsorganisation. Der Kunde und dessen Nutzen rückt immer stärker in den Fokus der Aktivitäten von Unternehmen und sowohl Kundenkontakt als auch langfristige Kundenbindung werden zu einem zentralen Wettbewerbsfaktor.
Innerhalb der Industrieservicebranche sehen sich vor allem kleinere und mittlere Unternehmen einem enormen Preisdruck ausgesetzt. Aufgrund einer hohen Vielfältigkeit und Individualität der erbrachten Dienstleistungen ist die Einführung von Standards zur Effizienzsteigerung für die Unternehmen kaum möglich. Hier setzt das Projekt MeProLI an, in dem eine Methodik zum modularen und standardisierten Aufbau von Industrieserviceprozessen entwickelt wird. Zudem sollen im Projektverlauf ermittelte Standardisierungspotenziale am Ende in eine DIN SPEC überführt werden.
[Abschlussbericht] MeProLI
(2020)
Kernergebnis des Forschungsprojekts ‚MeProLI‘ ist ein wissenschaftlich-technisches Vorgehensmodell zur Gestaltung von Prozessbaukästen und zur aufwands-/nutzenoptimalen Standardisierung von Industrieservice-Prozessen. Anhand dieses Modells wurde ein praktisches Anwendungsmodell entwickelt und in der DIN SPEC 91404 veröffentlicht. Darüber hinaus wurden die Ergebnisse in zahlreichen Veröffentlichungen, auf Veranstaltungen, in Weiterbildungsangeboten, Arbeitskreisen, einer Dissertation und zwei internationalen Konferenzen einer Vielzahl an Unternehmen und Interessenten zugänglich gemacht.
1. Entwicklung eines morphologischen Erklärungsmodells zur Strukturierung, Typologisierung und Standardisierung von Eigenschaften und relevanten Handlungsfeldern für aufgenommene industrielle Instandhaltungsprozesse.
2. Entwicklung eines Kennlinienkatalogs zur Operationalisierung der Zusammenhänge von Prozesseinflussgrößen und -zielgrößen, um daraus die Wirkungen von Maßnahmen visuell darstellen zu können.
3. Entwicklung einer Methode zur Aufwands-/Nutzenkalkulation von Standardisierungsmaßnahmen zur Abschätzung der Relevanz von ausgewählten Maßnahmen für KMU.
4. Entwicklung eines Gestaltungsmodells für Prozessbaukästen, Integration des Gestaltungsmodells in Referenzprozesse für Instandhaltungsservices und Gestaltung von konkreten Baukästen für die kritischen Prozessschritte dieser Services.
5. Überführung der Ergebnisse in eine praktisch anwendbare Methode zur Identifikation von Standardisierungspotential und Ableitung von Maßnahmen zur Standardisierung von Instandhaltunsprozessen. Dokumentation und Veröffentlichung der Ergebnisse in der DIN SPEC 91404 und Gestaltung einer online Applikation zur praktischen Durchführung der Methode.
KMU können mit der Methode eigenständig innerhalb von 2 Tagen Standardisierungsmaßnahmen ableiten.
Auf dem B2B-Markt steigt das Bewusstsein, Leistungen immer stärker auf die kundenindividuellen Bedürfnisse zuzuschneiden. Vor dem Hintergrund der Digitalisierung besteht nun die Möglichkeit, um die Leistungen günstig auf die Anforderungen der jeweiligen Kunden anzupassen. Wer aber glaubt, das Kundenerlebnis beginnt erst in dem Moment, in dem für den Kunden die Leistung erbracht wird, der sollte einmal darüber nachdenken, wie viele Angebote man allein aufgrund aufdringlicher Spam-Werbung bewusst nicht kaufen wird. Unternehmen wie Amazon zeigen uns hier einen neuen Maßstab, indem sie das Ziel ausgerufen haben, das kundenfreundlichste Unternehmen der Welt sein zu wollen.
Das Forschungsprojekt MeProLI entwickelte während seiner zweijährigen Laufzeit eine Methodik zur effizienten Identifikation relevanter, fehleranfälliger Prozessschritte und zeigt auf, wie mögliche Standardisierungspotenziale ausgeschöpft werden können. Hierdurch können vor allem die in der Industrieservicebranche stark vertretenen kleinen und mittleren Unternehmen entlastet werden. Das Vorgehen zur Standardisierung wird in DIN SPEC 91404 beschrieben. Durch die Verwendung von Beispielen und die Bereitstellung von Vorlagen zur schnellen Implementierung wird für den Anwender von DIN SPEC 91404 ein intuitiver Einstieg ins Thema sichergestellt und ein effizientes Vorgehen gewährleistet.
KVD-Service-Studie 2018
(2018)
Digitalisierung ist eine der zentralen Herausforderungen der heutigen Zeit. Aber die Digitalisierung rein technisch zu betrachten, ohne Augenmerk auf die Unternehmenskultur zu legen, wird dazu führen, dass Unternehmen die Potenziale der Digitalisierung nicht vollständig realisieren können. Wer weiterhin wettbewerbsfähig sein will, muss den Wert der Digitalisierung erkennen und sie für sein Unternehmen nutzbar machen. Aber welche Auswirkungen ergeben sich daraus für die Serviceorganisation? Um den aktuellen Stand der digitalen Kultur im Service zu erfassen, die Dimensionen zu verstehen und einen Weg für Unternehmen aufzuzeigen, liegt der Schwerpunkt der diesjährigen Service-Studie, die vom KVD zusammen mit dem FIR durchgeführt wurde, auf dem Themenkomplex Digitale Service-Kultur.
Zielsetzung des Projekts ist die Entwicklung einer Methodik zur Gestaltung von Prozessbaukästen und zur aufwands-/nutzenoptimalen Standardisierung von Leistungserstellungsprozessen im Industrieservice. Mithilfe der Projektergebnisse sollen besonders kleine und mittelständische Unternehmen der Industrieservicebranche in die Lage versetzt werden, die Effizienz ihrer Leistungserstellung systematisch zu steigern. Die Ergebnisse sollen dabei helfen, Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und unter Berücksichtigung von Aufwands- und Nutzenaspekten auszuwählen und umzusetzen.