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Aktuelle Ereignisse wie die COVID-19-Pandemie oder der Russland-Ukraine-Konflikt führen derzeit bei vielen Unternehmen zu einer Senkung der Produktionszahlen bis hin zum vollkommenen Stillstand. Dies ist durch eine gestörte Lieferkette und unzureichende Vorbereitung zu begründen. Eine gestörte Lieferkette ermöglicht keine präzise Planung der Produktionskapazität, sorgt für Zusatzkosten durch die Suche nach neuen Lieferanten und bewirkt, dass Kundenaufträge nicht abgewickelt werden können. Stark verflochtene Lieferketten mit einer steigenden Anzahl von Stufen sowie eine immer globalere Ausrichtung der Beschaffung erhöhen die Anfälligkeit für Störungen. Um zukünftig nicht durch solche Störungen beeinträchtigt zu werden, müssen Bewältigungsmechanismen gefunden werden.
Die Resilienzsteigerung in der Beschaffung ist als ein solcher Mechanismus zu sehen. Unter Resilienz wird die Fähigkeit des Unternehmens verstanden, Unterbrechungen der Lieferkette zu antizipieren und mit möglichst geringem Verlust schnell zu überwinden. Sie wird durch die Kombination verschiedener Resilienzprinzipien erreicht, welche die Zieldimensionen der Resilienzsteigerung betreffen. Die große Vielzahl von Maßnahmen zur Erreichung der Resilienzprinzipien sowie Wechselwirkungen der Prinzipien führen zu schwer vorhersehbaren Auswirkungen auf verschiedene Unternehmensbereiche, wodurch die Notwendigkeit einer klaren Strukturierung durch eine systematische Resilienzgestaltung deutlich wird.
Die zu entwickelnde Methodik zielt auf eine Resilienzsteigerung in der Beschaffung durch die gezielte Konfiguration von Resilienzprinzipien ab. Nach der Betrachtung und Bewertung vorhandener Resilienzprinzipien werden Ansätze zur Steigerung der Resilienz aufgezeigt. Zunächst erfolgt die Definition von Input und Output des Vorgehensmodells. Anschließend werden paarweise Vergleiche der einzelnen Resilienzprinzipien durchgeführt, um konstruktive und destruktive Wechselwirkungen zu identifizieren. Schließlich werden Vorschläge zur systematischen Steigerung der Resilienz gegeben, die um literaturbasierte, allgemeine Gestaltungshinweise zur Resilienzsteigerung ergänzt werden.
The environment in which companies operate is increasingly volatile and complex. This results in an increased exposure to disruptions. Past disruptions have especially affected procurement. Thus, companies need to prepare for disruptions. The preparedness for disruptions in the context of procurement is significantly influenced by the design of the procurement strategy. However, a high number of purchased articles and a variety of influencing factors lead to high complexity in procurement. The systematic design of the procurement strategy should therefore take into account the criticality of the purchased articles. This enables to focus on the purchased articles that have a high impact on the disruption preparedness. Existing approaches regarding the design of the procurement strategy in uncertain environments either lack practical applicability and objective evaluation or focus on the criticality of raw materials rather than of purchased articles. Therefore, a data-based approach for the systematic design of the procurement strategy in the context of the Internet of Production has been proposed. One central aspect of this approach is the identification of success-critical purchased articles. Thus, this paper proposes a framework for characterizing purchased articles regarding supply risks by combining two systematic analyses. First, a systematic literature review is performed to answer the question of what factors can be used to describe the supply risks of purchased articles. The results are analyzed regarding sources and impacts of risks and thus contribute to a structured characterization of supply risks. Second, existing criticality assessment approaches for raw materials are analyzed to identify categories and indicators that describe purchased articles. The results of both reviews provide the basis for linking product characteristics with supply risks and assessing product criticality which will be integrated into an app prototype.