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Die Finanzkrise hat viele Unternehmen kalt erwischt. Die Folgen des Konjunktureinbruchs sind drastische Absatzeinbrüche, Produktionsstopps und Liquiditätsengpässen. Die Tendenz zu Wertminderungen der Produkte zwingen vor allem Industrieunternehmen, Abschreibungen auf ihre Bestände vorzunehmen. Somit gewinnen die bekannten Begleiterscheinungen von hohen Beständen wie eine hohe Kapitalbindung, kostenintensive Stellplätze sowie ein hoher logistischer Aufwand zusätzlich an Brisanz. So ist es nur verständlich, dass die Förderung nach einer Reduzierung der Bestände in der Industrie mehr denn je im Fokus steht. Jedoch darf eine Bestandsreduzierung nicht auf Kosten des Lieferservices gehen. Auch die Flexibilität, auf Kundenwünsche reagieren zu können, darf nicht unter einer Bestandsreduzierung leiden. In diesem Beitrag wird eine systematische Herangehensweise an die beschriebene Problematik vorgestellt.
In dem durchgeführten Forschungsvorhaben wurde ein Konzept zur Gestaltung und Bewertung einer skalierbaren Produktentwicklung und Markteinführung technischer Produkte entwickelt. Ein zentraler Baustein dieses Konzepts war dabei der Pionierprodukt-Ansatz. Pionierprodukte stellen einen volumenmäßig, zeitlich und räumlich begrenzten Ausschnitt des gesamten Zielmarktes eines Unternehmens dar. Mit dem Pionierprodukt-Ansatz können Innovationen in kurzer Zeit an den Markt gebracht und dort unter realen Marktbedingungen getestet werden.
Durch die Integration von Pionierprodukt-Entwicklung und Realoptionen-Ansatz wird jedoch grundsätzlich die Fokussierung auf die wesentlichen Marktanforderungen wie Produktdifferenzierung, Kundenorientierung und die Wiederverwendung bewährter Produktkomponenten und Partnernetzwerke im Kontext komplexer Entwicklungsprojekte ermöglicht. Die Reduktion der zu beherrschenden Komplexität mit Hilfe der genannten Ansätze ist wesentliches Merkmal des entwickelten Konzepts.