Schriftenreihe Rationalisierung
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96
Identifizierung und Zuordnung der Kosten- und Nutzenanteile von Supply-Chain-Management-Konzepten
(2009)
Durch die Umsetzung von Konzepten des Supply Chain Management (SCM) lässt sich die unternehmensübergreifende Zusammenarbeit in Unternehmensnetzwerken optimieren. So können Verbesserungen in den Bereichen des Lieferservice, der partnerschaftlichen Beziehungen zu anderen Unternehmen und der Reaktionsfähigkeit auf ein dynamisches Umfeld erreicht werden. SCM-Konzepte erfordern in der Regel jedoch Investitionen von nicht unerheblichem Umfang. Diese Investitionen sind aus Sicht einzelner Unternehmen mit hoher Unsicherheit und hohen Erfolgsrisiken behaftet. Häufig unterbleibt daher die Investition,
wenn aus Sicht einzelner Kooperationspartner die Vorteilhaftigkeit im Vorfeld nicht zu identifizieren ist oder Projektrisiken als zu hoch eingeschätzt werden.
Um diese Problematik zu beheben, müssen Hemmnisse, die in Unternehmen die Umsetzung von SCM-Maßnahmen verhindern, entschärft werden. Diese Dissertation soll Unternehmen eine Unterstützung zur Identifikation und Quantifizierung von Kosten- und Nutzenfaktoren im Rahmen der Umsetzung von SCM-Konzepten zur Verfügung stellen. Zur individuellen
Erhebung der Faktoren wird ein Verfahren entwickelt, das sich basierend auf einem SCM-Zielsystem an einem Prozess- sowie einem Kosten- und einem Nutzenmodell orientiert.
Abhängig von den durch die Unternehmensstrategie gewichteten SCM-Zielen können Prozesse aus typspezifischen Prozessmodellen ausgewählt werden, die zwischen den betrachteten Unternehmen umgesetzt und mit Hilfe des Verfahrens bewertet werden sollen.
Anschließend kann eine prozessorientierte Quantifizierung der einzelnen Prozessschritte erfolgen, indem die jeweils zugeordneten Faktoren des Kosten- und des Nutzenmodells erhoben werden.
Auf Basis des entwickelten Verfahrens zur netzwerkspezifischen Quantifizierung der relevanten SCM-Kosten- und -Nutzenfaktoren ist anschließend eine nutzengerechte Verteilung des Aufwandes auf die beteiligten Netzwerkpartner möglich. Dadurch sollen die bestehenden wirtschaftlichkeitsanalytischen Hemmnisse auf Seiten der Unternehmen behoben und die praktische Umsetzung von SCM-Konzepten gefördert werden.
102
Mit dem Übergang vom Industrie- ins Informationszeitalter und dem Wandel hin zu einer Informations- und Wissensgesellschaft ist der Einsatz von Informationstechnologien in allen betrieblichen Bereichen zu einer Selbstverständlichkeit geworden. Auf Grund der stetigen Leistungssteigerung von Informationstechnologien bei gleichzeitig stark fallenden Preisen stellt sich für Unternehmen nicht die Frage ob, sondern wie Informationstechnologien einen Beitrag zur Steigerung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit leisten können.
Die vertikale Integration, also die automatische Erfassung von Informationen in der physischen Welt und deren echtzeitnahe Verarbeitung, ist der logische nächste Schritt in der betrieblichen Informationsverarbeitung. Dieses Phänomen wird häufig mit den Begriffen Internet der Dinge oder Ubiquitous Computing bezeichnet. RFID gilt als eine der wesentlichen Basistechnologien. Dennoch bleibt die tatsächliche Verbreitung der Technologie trotz vieler erfolgreich umgesetzter Projekte hinter den Erwartungen und Prognosen von Wissenschaftlern und Marktforschern zurück.
Es wird eine Typologie von RFID-Anwendungen entwickelt, die sowohl eine prozessorientierte Sichtweise einnimmt als auch das technisch Machbare berücksichtigt. Damit verfolgt die Arbeit den Zweck, eine Grundlage für die Gestaltung von RFID-Anwendungen zu schaffen.
Dazu werden zunächst für die beiden Subsysteme RFID-System und Prozess Teilmodelle entwickelt. Darauf aufbauend wurden sieben Prozesstypen identifiziert, die jeweils eine größere Zahl individueller Prozesse zusammenfassen und vom konkreten Einzelfall abstrahieren, ohne den gesamten Untersuchungsbereich zu verallgemeinern. Analog zu den Prozesstypen wurden ebenfalls sieben typische RFID-Systeme ermittelt. Als Kernergebnis der Arbeit wurden auf Basis der beiden Teiltypologien Typen von RFID-Anwendungen extrahiert.
Der wesentliche wissenschaftliche Beitrag besteht in den Beschreibungsmodellen und der damit erzielten Verknüpfung von technischer und prozessorientierter Perspektive sowie der entwickelten Typologie. Aus praktischer perspektive liefert die Arbeit eine gestaltungshilfe für die Umsetzung weiterer RFID-Anwendungen.
100
Ausgangslage der Dissertation sind große Potenziale zur Unterstützung von mobilen Prozessen im Infrastrukturmanagement. Das Ziel besteht darin, Hinweise zur erfolgsorientierten Gestaltung von IT Systemen zur mobilen Informationsbereitstellung zu geben und damit zu einer weiteren Verbreitung von diesen beizutragen. Zunächst musste geklärt werden, welche Erfolgsfaktoren für diese IT-Systeme bestehen. Diese wurden in Form eines Erklärungsmodells des Erfolgs beschrieben, welches aus der Literatur adaptiert und an die konkreten Anforderungen des Anwendungsfalls angepasst wurde. Anschließend mussten die Gestaltungsbereiche von solchen IT Systemen ermittelt werden. Die Gestaltungsmerkmale wurden im Rahmen einer Delphi-Studie identifiziert und in Form eines Beschreibungsmodells dargestellt. Die Gestaltungsbereiche wurden mit ihren Merkmalen detailliert und mit Realisierungsoptionen als Beispielen zur Veranschaulichung sowie ihren möglichen Ausprägungen beschrieben. Aufbauend auf den beiden Modellen wurde ein Gestaltungsmodell entwickelt, welches den Zusammenhang zwischen den Erfolgsfaktoren und Gestaltungsmerkmalen herstellt. Mithilfe des Katalogs der Erfolgsfaktoren können Anforderungen an zu gestaltende IT-Systeme leichter ermittelt und strukturiert werden. Infrastrukturdiensteister erhalten über das Gestaltungsmodell Hinweise zur Gestaltung von IT-Systemen in Form eines Grobkonzepts. Damit werden Unternehmen bei der Systemgestaltung unterstützt. Der wissenschaftliche Beitrag besteht zunächst in der Identifikation und der Systematisierung der Gestaltungsbereiche. Ein weiterer Beitrag ist in der Ermittlung von Erfolgsfaktoren von IT Systemen zur mobilen Informationsbereitstellung unter Zugrundelegung des Technology Acceptance Models zu sehen. Der wesentliche Beitrag ergibt sich jedoch durch die Verknüpfung der Gestaltungsmerkmale mit den Erfolgsfaktoren im Gestaltungsmodell. Die Nützlichkeit der Modelle wurde in drei Fallstudien untersucht. Dabei wurde zunächst gezeigt, dass eine Abbildung von IT Systemen zur mobilen Informationsbereitstellung gut möglich ist. Außerdem wurden die Stimmigkeit der identifizierten Gestaltungshinweise und damit indirekt auch die Nützlichkeit des Gestaltungsmodells für die Entwicklung bestätigt. Der Nutzen der einfachen Anwendung besteht darin, dass Anwender nicht zahlreiche andere IT-Systeme als mögliche Vorbilder betrachten und die für sie wichtigen Gestaltungserkenntnisse extrahieren müssen.
109
In dieser Dissertation wird über eine quantitative empirische Analyse untersucht, welchen Wertbeitrag die betriebliche Instandhaltung für Unternehmen der kontinuierlichen Prozessindustrie leistet und welche Elemente maßgeblich für den Erfolg der Instandhaltung sind. Ausgangspunkt der Untersuchungen ist die Tatsache, dass die betriebliche Instandhaltung unmittelbar den Unternehmenserfolg beeinflusst und ein maßgeblicher Wettbewerbsfaktor für produzierende Unternehmen ist. Die aktuell in der betrieblichen Praxis dominierende Strategie der kurzfristigen Ergebnisoptimierung ("cost-cutting"-Denken) erfordert jedoch einen Paradigmenwechsel, um im Zuge dessen die Instandhaltung nicht mehr als Kostenfaktor zu steuern, sondern über die Wertorientierung zu einem maßgeblichen Werttreiber des Unternehmens zu entwickeln. Ziel dieser Arbeit ist daher die Entwicklung eines ganzheitlichen Lösungsangebotes für die betriebliche Praxis zur wertorientierten Gestaltung der betrieblichen Instandhaltung. Zunächst wird aufbauend auf der wertorientierten Perspektive, der Systemtheorie, dem verhaltenswissenschaftlichen Ansatz, dem St.-Galler-Management-Modell sowie etablierten Konzepten der Instandhaltung (u.a. TPM, RCM) der Bezugsrahmen der Untersuchung konzipiert. Dieser enthält Gestaltungselemente und erfasst im Sinne der Wertorientierung die Bedürfnisse aller relevanten Anspruchsgruppen über die Festlegung auf den Stakeholder-Ansatz und hierüber spezifizierte Erfolgsvariablen. Grundlage der wissenschaftlichen Untersuchungen ist eine quantitative empirische Analyse in der internationalen Papierindustrie zur Operationalisierung des Modells und Überprüfung der Wirkzusammenhänge zwischen Gestaltungselementen und Erfolgsvariablen. Über die empirisch ermittelten Kausalzusammenhänge und kritische Reflexion der Ergebnisse im Anwendungszusammenhang liefert die Dissertation den wissenschaftlichen Nachweis, dass die betriebliche Instandhaltung einen Wertbeitrag für Unternehmen leistet, und beseitigt das grundlegende Erkenntnisdefizit, welche Elemente im Sinne der Wertorientierung maßgeblich für den Erfolg der Instandhaltung sind und wie hoch ihr Wertbeitrag ist. Das Ergebnis ist ein Gestaltungsmodell für die wertorientierte Instandhaltung, das im Wesentlichen drei Zwecke erfüllt: Führung durch den Gestaltungsprozess, prospektive Bewertung von Gestaltungsalternativen, ex post Bewertung bestehender Optimierungsprogramme. Das Modell enthält beschreibende, erklärende und entscheidungsvorbereitende Elemente und gibt Gestaltungsempfehlungen für den Praktiker. Es unterstützt den Paradigmenwechsel in der Instandhaltung und zeigt auf, wie das Management die Instandhaltung unter Berücksichtigung der individuellen strategischen Ziele und aktuellen Unternehmenssituation wertorientiert gestalten kann.
108
Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau besitzt auf Grund seiner hohen Exportrate trotz weitgehend mittelständischer Prägung international eine große Bedeutung. Veränderte Kundenerwartungen und zunehmender Wettbewerbsdruck führen in der Branche dazu, dass der Umsatzanteil des After-Sales stetig zunimmt. Den größten Anteil hat dabei der Verkauf von Ersatzteilen. Die weiterhin hohen Margen im Ersatzteilgeschäft bedingen, dass dieses Geschäftsfeld immer stärker zum Erfolg eines Unternehmens beiträgt. In Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus existieren in der Ersatzteillogistik jedoch noch viele ungelöste Herausforderungen. Zum einen stehen die meist mittelständischen Unternehmen der Branche im Hinblick auf die zunehmende Globalisierung und das dadurch bedingte Marktwachstum vor der Fragestellung, wie die Ersatzteillogistik zu konfigurieren ist. Weiterhin weist die Performance der Ersatzteillogistik vieler Unternehmen bereits in der bestehenden Konfiguration Defizite auf. Begründet liegt dies insbesondere im unzureichenden Verständnis der Interdependenzen zwischen einzelnen Gestaltungsfeldern der Ersatzteillogistik. In dieser Dissertation wird daher ein Verfahren zur dynamischen Konfiguration der Ersatzteillogistik in Netzwerken des Maschinen- und Anlagenbaus entwickelt. Das Verfahren ermöglicht den Unternehmen der Branche die simultane Konfiguration der logistischen Strukturen (Netzwerkdesign), der Bestandsniveaus und Bestellpolitiken (Bevorratungsstrategie) und der Kooperation mit Kunden, Lieferanten und Logistikdienstleistern (Kooperationskonzept). In die Entwicklung des Verfahrens fließen branchen- und ersatzteilspezifische Rahmenbedingungen ein. Weiterhin werden die Zusammenhänge zwischen den Spezifika der Ersatzteile und den Gestaltungsmöglichkeiten der Ersatzteillogistik sowie der Gestaltungsmöglichkeiten untereinander berücksichtigt. Kernergebnis der Dissertation ist die dynamische Konfiguration bestehend aus einer Artikelsegmentierung, Referenzstrategien der Ersatzteillogistik sowie Simulationsmodellen. Dabei erhalten die Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus mit den aus der Artikelsegmentierung abgeleiteten Referenzstrategien grundsätzliche Gestaltungsempfehlungen zur Ausrichtung und Konfiguration der Ersatzteillogistik. Mit den Simulationsmodellen wird darüber hinaus die detaillierte Konfiguration auf Parameterebene unterstützt.
101
Durch langfristige Kooperationen zwischen Textil- und Bekleidungshersteller auf der einen Seite aber auch den Handelsunternehmen auf der anderen Seite können erhebliche Verbesserungspotenziale über die gesamte Lieferkette erschlossen werden. Die vorliegende Dissertation versucht mit der Supply Management Thematik einen Beitrag zur Realisierung dieser Potenziale zu liefern. Das Gestaltungsfeld liegt demnach nicht mehr im innerbetrieblichen Kontext, sondern in der Gestaltung der unternehmensübergreifenden Prozesse der Auftragsabwicklung sowie in der Gestaltung von Kunden-Lieferantenbeziehungen. Daher wird im Rahmen dieser Arbeit ein Verfahren zur Umsetzung eines marktorientierten Supply Management entwickelt. Kernelement dieses Verfahrens sind die unterschiedlichen Produktklassen. Diese bilden auf Grund der hohen Produkt- und Variantenvielfalt in diesem Industriezweig ein strukturierendes Element zur Beherrschung der zunehmenden Komplexität. Eine vergleichbare Produktvielfalt gibt es angesichts der Kombinatorik aus Produkt, Farbe und Größe in kaum einer anderen Branche. Jede Produktklasse hat individuelle Anforderungen hinsichtlich Preis, Qualität, Lieferzeit, Verfügbarkeit, Aktualität etc. Das Verfahren verfolgte demnach das Ziel, für die unterschiedlichen Produktklassen in der Textil- und Bekleidungsindustrie individuelle SCM-Konzepte und Beschaffungsstrategien als wesentliche Bestandteile des Supply Management zu konfigurieren, auszuwählen und umzusetzen. Im Fokus steht dabei die Integration von SCM-Konzepten in den Ablauf der überbetrieblichen Auftragsabwicklung. Durch die unternehmensindividuelle sowie produktklassenspezifische Festlegung von Beschaffungsstrategien können grundsätzliche Norm- und Handlungsstrategien für die operative Beschaffung identifiziert werden, die einen wesentlichen Einfluss auf die Gestaltung der Kunden-Lieferantenbeziehungen haben. Das Verfahren besteht aus verschiedenen Teilmodellen, die schrittweise in dieser Untersuchung erarbeitet und vorgestellt werden. Mit Hilfe dieses Verfahrens ist es möglich, den unterschiedlichen textilen Produktklassen geeignete SCM-Konzepte und Beschaffungsstrategien zuzuordnen.
110
Um eine Funktionsintegration unterschiedlicher Systeme realisieren zu können, müssen Stammdaten systemübergreifend harmonisiert sein, da sich ansonsten unweigerlich ökonomische Folgen ergeben. Bis heute existiert keine wissenschaftlich fundierte Methodik, die es erlaubt, Nutzenpotenziale in Bezug auf harmonisierte Stammdaten ex ante zu bewerten. Dementsprechend war es das Ziel dieser Dissertation, die Grundlagen zur Bewertung von Harmonisierungseffekten zu schaffen und diese in ein anwendungsorientiertes Verfahren zu überführen. Dazu wurde zunächst die Problemstellung unter Berücksichtigung der Prinzipien der Managementkybernetik im Produktionsmanagementsystem nach Brosze dargestellt. Auf die sich hierdurch ergebenden Anforderungen wurde sowohl bei der Modellierung der Informationsstrukturen der Auftragsabwicklung als auch bei der Ableitung des strategischen Zielsystems eingegangen. Logisch parallel erfolgte die Modellierung der Auftragsabwicklungsprozesse. Auf dieser Basis wurde anschließend eine Analyse der datenorientierten Informationsbedarfe der einzelnen Prozessen der Auftragsabwicklung durchgeführt. Die Herleitung von Nutzenpotenzialen aus den Effekten von Informationsdefiziten und die Zuordnung der Potenziale zu den Aufgaben des kybernetischen Produktionsmanagementsystems stellt ein erstes Kernergebnis der Dissertation dar. Dieses erfährt eine substanzielle Aufwertung, indem die bisher fehlende Verknüpfung der lokalen Nutzenpotenziale mit den Elementen eines übergeordneten Zielsystems durch den Aufbau von Referenzwirkungsketten geleistet wird. Die Spezifikation der jeweiligen funktionalen Zusammenhänge mit Hilfe von Nomogrammen vervollständigt die Modellierung. Im Anschluss erfolgte die Überführung der Teilmodelle in ein anwendungsorientiertes Verfahren, welches im Rahmen einer direkten und einer indirekten Überprüfung evaluiert wurde. Diese Arbeit liefert ein Referenzmodell der Wirkzusammenhänge zwischen Nutzenpotenzialen harmonisierter Stammdaten und dem unternehmerischen Zielsystem. Sie erweitert darüber hinaus das Modell des kybernetischen Produktionsmanagementsystems nach Brosze um eine daten- und integrationsorientierte Sicht. Durch die Ableitung und Bereitstellung eines Bewertungsverfahrens wird das aufgebaute Beziehungswissen der praktischen Anwendung zugänglich gemacht und befähigt Unternehmen, in Zukunft Harmonisierungsprojekte wissenschaftlich fundiert hinsichtlich des zu erwartenden Nutzen zu bewerten.
103
Hybride Supply Chains
(2011)
In dieser Dissertation wird ein Gestaltungsansatz entwickelt, der die hybride Gestaltung der Supply Chain ermöglicht. Dazu wird zuerst ein SCM-spezifisches Zielsystem entwickelt sowie eine Strukturierung und Modellierung relevanter Supply-Chain-Management- und Produktionskonzepte vorgenommen. Auf Basis zweier morphologischer Merkmalsschemata zur Beschreibung und Typologisierung der Kundenanforderungen und des -verhaltens wird eine kundenorientierte Segmentierung der Supply Chain durchgeführt. Um den gebildeten Supply-Chain-Segmenten referenzartige Gestaltungsempfehlungen zuzuweisen, erfolgt eine Analyse der Wirkungszusammenhänge innerhalb von Supply Chains. Auf Basis dieser Analyse werden die zuvor modellierten Supply-Chain-Management- und Produktionskonzepte den Segmenten zugeordnet und referenzartig gestaltete Supply Chain Pipelines gebildet.
105
Immer mehr und immer sicherheitskritischere Prozesse werden durch mobile Computer unterstützt. Fernab vom Firmengelände kann auf unternehmenseigene Informationssysteme zugegriffen werden. Im Jahr 2003 konnten gerade 5% der Mitarbeiter deutscher Firmen von außen auf Unternehmenssysteme zugreifen, 2006 waren es bereits 63%. Mit mobilen Computern werden dort Dokumentationen angefertigt, Informationen beschafft und Prozesse gesteuert. Der Nutzen solcher Lösungen liegt auf der Hand: die vor Ort angefertigte Dokumentation muss nicht erneut erfasst werden, die Informationsbeschaffung mit mobilen Computern ersetzt telefonische Recherchen und die Steuerung kann direkt und effizient durchgeführt werden. Dem Produktivitätsgewinn stehen jedoch neue Risiken gegenüber: der Benutzer eines mobilen Computers kann leicht Bezugsobjekte verwechseln; Fehlinformationen oder -steuerungen sind die Folge. Solchen Risiken kann mit einem effektiven Zugriffsschutz begegnet werden. Die Herausforderung bei der Definition von Zugriffsberechtigungen liegt in der korrekten Abbildung von Organisationen und deren Abläufen. Einzelne Benutzer verfügen in großen Produktivsystemen häufig über mehreren Millionen Einzelberechtigungen. Unter dem Titel Role-Engineering werden daher Vorgehensweisen definiert, um dieser Komplexität Herr zu werden und systematisch Zugriffsregeln zu entwickeln. Bestehendes Role-Engineering eignet sich jedoch nicht zur Definition ortsabhängiger Zugriffskontrollen aus Geschäftsprozessen, da es weder Orte noch Geschäftsprozesse mit einbezieht. Das vorliegende Werk füllt diese Lücke und beschreibt eine prozessorientierte Methode zur Modellierung ortsabhängiger Zugriffsrechte für mobile Informationssysteme. Sie liefert damit ortsabhängiges, prozessorientiertes Role-Engineering. Ausgangspunkt sind dokumentierte, mobile Geschäftsprozesse in Form einer Geschäftsprozessdokumentation. Diese werden in einfachen systematischen Schritten in praktischen Zugriffsschutz für mobile Informationssysteme überführt. Die Methode bezieht Orte als Entscheidungskriterium für Zugriffskontrollen ein und ermöglicht deren Modellierung sowie Auswertung. Sie deckt den vollständigen Weg ab: von nicht dokumentierter, durch mobile Informationssysteme unterstützte Geschäftstätigkeit, über verschiedene Zwischenschritte, bis zu ortsabhängigen Zugriffskontrollen.
106
Vor dem Hintergrund der allgemeinen Marktdynamik und der speziellen Dynamik im Maschinen- und Anlagenbau mit variierenden Kundenwünschen und häufigen Spezifikationsänderungen wird es für Unternehmen immer wichtiger, Flexibilität aufzubauen, um der Kundenanforderung an eine hohe Liefertermintreue nachzukommen. Da der größte Teil der Wertschöpfung durch Lieferanten erfolgt und diese bei der projektspezifischen Komponentenfertigung keine Sicherheitsbestände anlegen sondern nur Kapazitäten freihalten können, ist ein Verfahren notwendig, um die externe Kapazitätsflexibilität monetär bewertbar zu machen. Obwohl bereits diverse Konzepte zur Verbesserung der Liefertermintreue vorliegen, können sie jedoch für die unternehmensübergreifende Projektfertigung noch keine hinreichende Lösung bieten. Ein Verfahren, das sowohl Dynamik und Flexibilität berücksichtigt und eine monetäre Bewertung ermöglicht, stellt der aus der Finanzwirtschaft stammende Realoptionsansatz dar. Dieser Ansatz wird auch zunehmend für operative Fragestellungen angewendet. Bisher lag der Fokus jedoch noch nicht auf Lieferantenflexibilität und Liefertermintreue. Ausgehend von einer europaweiten Umfrage wurden die Anforderungen an die Methodik abgeleitet, die relevanten Aspekte der überbetrieblichen Kapazitätsplanung und -steuerung modelliert, die Übertragbarkeit des Realoptionsansatzes überprüft und die einzelnen Verfahrensschritte entwickelt. Hierbei sollte die hohe Komplexität der Liefersituationen mit diversen Unsicherheiten und unterschiedlichen Prozessen in einem Simulationsmodell abgebildet und bewertbar gemacht werden. Die Erkenntnisse des Verfahrens wurden in eine prototypische Softwarelösung überführt, in zwei Fallstudien exemplarisch angewendet und auf ihre Gültigkeit überprüft. Durch Simulationen konnten die monetären Auswirkungen von Lieferterminverzögerungen aufgezeigt und der Mehrwert von flexiblen Kapazitäten dargestellt werden. Anwendern steht es dabei offen, die maximal zu bezahlende Prämie für die Fertigungsbereitschaft eines Lieferanten zu berechnen oder ihre Planungen zu optimieren. Die systematische Vorgehensweise ermöglicht zudem ein monetäres und risikogerechtes Problemverständnis für die Beschaffung von änderungsintensiven Baugruppen, was sogar über die behandelte Fragestellung hinausgehen und auf die Wandlungsfähigkeit von Unternehmen übertragen werden kann, indem der Mehrwert von Veränderungsfähigkeit deutlich wird und zur Entscheidungsfindung beiträgt.
111
Die deutsche Investitionsgüterindustrie befindet sich in einem Wandel hin zum Angebot kundenindividueller Komplettlösungen. Diese Komplettlösungen bestehen aus integrierten Sach- und Dienstleistungen, die zusammen ein Leistungssystem bilden. Eine der wesentlichen Herausforderungen für die Anbieter industrieller Leistungssysteme ist die effektive Planung der qualitativen und quantitativen Dienstleistungskapazitäten, die zur Realisierung der Leistungssysteme erforderlich sind. In dieser Dissertation wird ein systematischer und durchgängiger Ansatz zur Lösung dieses Problems entwickelt, welcher die bisherige Lücke an methodischer Unterstützung schließt. Den forschungsmethodischen Schwerpunkt der Dissertation bildet die Übertragung der vorhandenen Ansätze zur Beschreibung der Verwendung von Ressourcen in Produktionssystemen sowie der darauf aufbauenden Prinzipien der Kapazitätsplanung vom Sachgutbereich auf den Dienstleistungsbereich. Wesentliches Ergebnis der Dissertation sind ein Beschreibungsmodell und eine darauf aufbauende Planungssystematik, die in einer Mittel- Zweck-Relation stehen und zusammen einen integrierten Ansatz bilden. Das Beschreibungsmodell bildet die strukturelle Verwendung von Dienstleistungsressourcen in Leistungssystemen derart ab, dass der zum Aufbau eines bestimmten Leistungsvermögens erforderliche Ressourcenbedarf ermittelt werden kann. Dazu werden die Ressourcen-, Prozess- und Ergebnisebene von Dienstleistungsproduktionssystemen sowie deren Zusammenhänge in UML2 Notation modelliert. Die Planungssystematik baut auf dem Beschreibungsmodell auf und ermöglicht eine taktische Kapazitätsplanung für Dienstleistungsressourcen in Leistungssystemen. Die Überprüfung und Validierung der entwickelten Lösung erfolgt im Rahmen von zwei Fallstudien am Beispiel der Ressourcenplanung für die technische Instandhaltung eines Unternehmens der Luftfahrtindustrie sowie am Beispiel der Ressourcenplanung für den After Sales Service eines Herstellers von Werkzeugmaschinen. Im Rahmen der Fallstudien wurden die Stammdatenstrukturen und auftragsbezogenen Datenstrukturen innerhalb eines zuvor festgelegten Pilotbereichs modelliert und prototypenhaft in einer Datenbank abgebildet. Die Planungssystematik wurde mithilfe Excel-basierter Softwarelösungen anhand verschiedener Aufträge erfolgreich getestet. Im Ergebnis konnte die Ressourcenauslastung um ca. 20 Prozent verbessert werden.
107
Zwingende Voraussetzung für die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen ist eine schnelle und adäquate Anpassung an dynamische Marktbedingungen. Diese sind von einem immer stärkeren Wandel geprägt: Neue, offensive Wettbewerber, eine rasante Ausbreitung neuer Produkte und Technologien sowie eine immer stärkere Vernetzung der Güter- und Kapitalströme sind nur einige Charakteristika dieses Wandels. Als Folge davon verkürzen sich Produktlebenszyklen, werden Produkte in zunehmender Variantenvielfalt nachgefragt und schwanken Nachfragezahlen immer stärker. Der Markt sowie das Unternehmensumfeld werden immer dynamischer. Diese Dynamik beeinflusst insbesondere Unternehmen, die in Supply Chains an einer Kunden-Lieferanten-Schnittstelle mit stark schwankendem Unternehmensumfeld agieren. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu gewährleisten, müssen Material- und Informationsflüsse so gestaltet werden, dass gleichzeitig die Versorgungssicherheit gewährleistet wird und die Logistikkosten so niedrig wie möglich ausfallen. Zu diesem Zweck existieren unterschiedliche Supply Chain Management-Konzepte, die Unternehmen Vorteile bieten, sofern sie unter den richtigen Bedingungen eingesetzt werden. Eine durch die Turbulenzen des Unternehmensumfelds hervorgerufene Veränderung kann die Effizienz eines momentan eingesetzten SCM-Konzepts an einer Kunden-Lieferanten-Schnittstelle verringern. Eine Anpassung des SCM-Konzepts kann daher notwendig werden. Bis heute fehlt es jedoch an adäquaten Lösungsansätzen zur Bewertung der Kunden-Lieferanten-Schnittstelle unter Berücksichtigung sich ändernder Einflussfaktoren. In dieser Dissertation wurde daher ein Verfahren zur fallspezifischen Entscheidungsunterstützung zur Bewertung und Gestaltung der Kunden-Lieferanten-Schnittstelle aus Kundensicht entwickelt. Kern des entwickelten Verfahrens sind Simulationsmodelle, die es durch Parametervariation möglich machen, Auswirkungen von Veränderungen des dynamischen Unternehmensumfeldes auf die Logistikkosten und -leistung zu beschreiben. Eine Anpassung des SCM-Konzepts erfolgt dabei, wenn fallspezifische Schwellwerte dynamischer Einflussfaktoren über- oder unterschritten werden. Dadurch wird eine schnelle und fallspezifische Bewertung der Kunden-Lieferanten-Schnittstelle bei sich ändernden Einflussfaktoren ermöglicht. Mit Hilfe des Verfahrens sind Unternehmen somit in der Lage auf Veränderungen im Umfeld der Kunden-Lieferanten-Schnittstelle adäquat zu reagieren bzw. antizipative Eingriffe vorzunehmen.
104
Ziel dieser Dissertation war es, ein Referenzmodell für das kybernetische Management wandlungsfähiger Produktionssysteme zu entwickeln. Um dem zunehmenden Grad der Individualisierung von Produkten Rechnung zu tragen, konzentriert sich die Untersuchung auf die Prozesse und Rahmenbedingungen eines Unternehmens mit kundenspezifischer Auftragsinduzierung. Zum Aufbau eines entsprechenden Produktionsmanagementsystems in der Praxis steht dabei die durchgängige Beschreibung der Aufgaben, Prozesse und Informationsflüsse der technischen Auftragsabwicklung sowie die Beschreibung von invarianten Strukturen eines kybernetischen Managementmodells im Vordergrund. Durch die Zusammenführung dieser beiden Perspektiven entstand ein Referenzmodell, welches als Gestaltungsreferenz den Aufbau eines Produktionsmanagementsystems unterstützt, das sowohl die echte Regelung der operativen Prozesse als auch die Wandlungs- und Lebensfähigkeit des Gesamtsystems mit einbezieht und ermöglicht. Dieses Modell eignet sich sowohl für die Anwendung im Unternehmenskontext als auch zur gezielten Vertiefung und Verortung weiterführender Forschungsarbeiten und der Weiterentwicklung von IT-Systemen.
113
Die Rückführung von gebrauchten Produkten ist in jüngster Zeit aufgrund der umweltpolitischen Gesetzgebung, eines zunehmend ökologischen öffentlichen Bewusstseins und der Knappheit von Ressourcen ein bedeutsames Thema wissenschaftlicher und industriell-pragmatischer Auseinandersetzung geworden. Insbesondere die Hersteller aus der Glas-, Automobil, Elektronik- und Elektrogeräteindustrie stehen vor der Herausforderung, die Material- und Informationsströme einer Produktrückführung effizient zu koordinieren und in bestehende logistische Strukturen der ursprünglichen Supply Chain zu integrieren. Dabei müssen vor allem die Unsicherheiten in Bezug auf die Qualität, Quantität und das Timing der rückwärtigen Materialflüsse in der logistischen Ablauf- und Aufbauorganisation berücksichtigt werden. Zusätzlich müssen verschiedene hersteller- und produktbezogene Eigenschaften bei der Planung und Durchführung einer Produktrückführung beachtet werden, um eine zweckdienliche und ökonomische Umsetzung zu ermöglichen. In dieser Dissertation wird daher der Ablauf einer Produktrückführung referenzartig beschrieben und als Grundlage für eine typenspezifische Gestaltung des logistischen Netzwerks genutzt. Dabei werden insgesamt acht verschiedene Reboundtypen von Herstellern identifiziert, die an einer Produktrückführung beteiligt sind und deren Eigenschaften hinsichtlich der wirtschaftlichen oder ökologischen Zielsetzung sowie ihrer Möglichkeiten einer erneuten Produktverwendung zu einer jeweils idealtypischen Gestaltung einer integrativen Reverse Supply Chain führen. Durch die Zusammenführung des Referenzmodells einer Produktrückführung mit der Reboundtypologie wird ein Gestaltungskonzept geschaffen, das die typenspezifische Planung und Durchführung aller notwendigen Prozesse für die erneute Nutzung von Altprodukten für verschiedene Einsatzzwecke von der Ressourcenschonung in der Produktion bis zur Absatzsteigerung von Neuprodukten ermöglicht.
114
Für produzierende Unternehmen besteht ein stark verwobenes Geflecht aus etablierten ökonomischen Anforderungen, wie z.B. ständig wechselnder "klassischer" Kundenwünsche, einer zunehmenden Tendenz zur Netzwerkbildung und der damit verbundenen Relevanz von In- bzw. Outsourcing. Diese etablierten Entwicklungen werden in der jüngeren Vergangenheit durch Anforderungen im Umfeld der "3R" - der Ressourcen, Regularien und Reputation - verschärft. Wichtige Ressourcen für die industrielle Leistungserstellung sind nur begrenzt verfügbar und unterliegen Preissteigerungen am Rohstoffmarkt. Es ergehen zunehmend staatliche Vorgaben in Form von Regularien zu CO2-Emissionen oder der Produktgestaltung. Schließlich gewinnt die Reputation des Unternehmens beim Kunden an Bedeutung. So besteht z.B. zunehmend die Möglichkeit zur Differenzierung vom Wettbewerb durch nachhaltige Produkte. Das Supply Chain Management begegnet den genannten ökonomischen und ökologischen Anforderungen. Im Zuge der Entwicklung des SCM hat sich eine Vielzahl an Logistikkonzepten zur Implementierung des Ansatzes gebildet. Für eine effektive Gestaltung des Supply Chain Management ist es für Unternehmen essenziell, passende Logistikkonzepte hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit zu bewerten und auszuwählen. Daher entwickelt diese Dissertation eine Ansatz zur quantitativ-gestützten ex ante Bewertung des Einsatzes von Logistikkonzepten aufgrund ihrer kurz- bis langfristigen Auswirkungen auf ökologische und ökonomische Kennzahlen im Unternehmensnetzwerk. Als Ergebnis dieser Dissertation liegt dann ein Verfahren vor, das die Bewertung der Nachhaltigkeit von Logistikkonzepten ermöglicht.
112
Die Telekommunikationswirtschaft ist durch immer kürzer werdende Innovationszyklen sowie ein stetig komplexer werdendes Produktportfolio gekennzeichnet. Produkte in diesem turbulenten Marktumfeld zu entwickeln, am Markt erfolgreich zu platzieren und zu dem richtigen Zeitpunkt den Kunden auf eine geeignete Produktalternative zu migrieren, setzt ein ganzheitliches Produktlebenszyklusmanagement voraus. Dieser Managementansatz, der bisher vor allem in der Fertigungsindustrie einen hohen Verbreitungsgrad besitzt, gewinnt in der Dienstleistungswirtschaft insgesamt und im Speziellen in der Telekommunikationswirtschaft zunehmend an Bedeutung. In dieser Arbeit wird ein systemisches Modell für das PLM von konvergenten TK-Produkten entworfen. In vier Gestaltungsbereichen eines systemischen PLMs, der PLM-Strategie, dem PLM-Prozess, der Produktarchitektur und der PLM IT-Architektur, werden TK-spezifische Gestaltungselemente definiert und im Rahmen einer weltweit durchgeführten Studie überprüft. Da insbesondere in der Telekommunikationswirtschaft eine Intransparenz über die Gestaltung eines systemischen PLM herrscht, wurde eine empirische Form der Untersuchung gewählt. Zum einen gelingt damit eine erste breite Bestandsaufnahme über den Status Quo des PLMs in der Telekommunikationswirtschaft überhaupt. Zum anderen erlaubt eine empirische Untersuchung Wirkungsbeziehungen von PLM-Gestaltungselementen auf PLM-Erfolgskriterien zu quantifizieren und damit vergleichbar für eine Priorisierungsentscheidung zu machen. Vor dem Hintergrund der Heterogenität von Telekommunikationsunternehmen werden die Wirkungsbeziehungen und der Implementierungsgrad der PLM-Gestaltungselemente in Abhängigkeit von dem Komplexitätsniveau beschrieben. Dadurch werden Entscheidungsträger dabei unterstützt aus der Vielzahl an möglichen Gestaltungsoptionen, diejenige mit der besten Aufwand-Nutzen-Relation entsprechend dem spezifischen Komplexitätsniveau auszuwählen.
119
In dieser Dissertation wird ein systemdynamisches Modell entwickelt, mit dessen Hilfe sich alternative Kooperationskonzepte ableiten lassen. Die Auswirkungen auf das Servicegeschäft der Kooperationspartner werden erklärt und der Kooperationserfolg wird damit ex ante bewertbar. Ergebnis der Arbeit ist ein ganzheitliches Modell zur Erklärung der Wirkung kooperativer Servicekonzepte, das die unterschiedlichen Perspektiven der Kooperationspartner berücksichtigt. Somit können fundierte Empfehlungen für die Gestaltung von Servicekooperationen ausgesprochen werden.
120
Wie kaum ein anderes Phänomen beeinflussen Communities über Plattformen wie Facebook, Wikipedia oder Google unseren privaten und geschäftlichen Alltag durch die Vernetzung und Bereitstellung von Wissen und Informationen. Während noch vor einigen Jahren Online-Foren, als frühe Vorläufer von heutigen Communities, nur für einen sehr kleinen Teil der Gesellschaft zugänglich oder von Interesse waren, sind webbasierte Communities heute für viele Menschen in ihre täglichen Abläufe integriert und scheinbar unersetzlich geworden.
115
Innovationen sind notwendig, um langfristig Unternehmensgewinne und wirtschaftliches Wachstum zu sichern. Grundlage marktfähiger technischer Innovationen ist ein Wissensvorsprung, der vor allem durch Forschung und Entwicklung (F&E) erreicht werden kann. Die Geheimhaltung, also der Schutz des Wissens gegenüber Wettbewerbern, ist eine wesentliche Voraussetzung für den existenziellen Wissensvorsprung, der Basis des Unternehmenserfolgs ist.
117
In dieser Dissertation wird ein Gestaltungsmodell für eine echtzeitfähige Produktionsplanung und -regelung in der Auftragsabwicklung von Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus entwickelt. Kern des Gestaltungsmodells ist ein über unterschiedliche Ebenen angelegtes, kaskadiertes Regelkreismodell, welches in seiner Struktur aus dem menschlichen Organismus abgeleitet ist.