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Anforderungsmanagement zur Gestaltung von Smart Services in der Medizintechnik

  • Mit der vorliegenden Arbeit wurde das Ziel verfolgt, einen Beitrag zur Gestaltung von Smart Services in der Medizintechnik, insbesondere für Großgeräte, zu leisten. Dafür wurde ein ganzheitliches Anforderungsmanagementmodell zur Definition aller Anforderungen an die technische Infrastruktur entwickelt. Hierzu wurde folgendermaßen vorgegangen: Das erste Kapitel hat dem Leser ein Ver-ständnis für die Problemstellung und die Motivation gegeben. Zudem wurde der Auf-bau der Arbeit vorgestellt. Das einleitende Kapitel hat deutlich gemacht, dass die Bran-che Medizintechnik unter enormen Optimierungsdruck steht. Steigende Krankheits-zahlen sowie Fachkräftemangel stellen die Branche vor neue Herausforderungen. Smart Services können einerseits durch Effizienzsteigerungen von Prozessen den Kostendruck und den Arbeitsbedarf reduzieren, und andererseits durch umfassende Nutzung von Daten das Therapieergebnis optimieren. Smart Services agieren aller-dings in komplexen Ökosystem, das gerade für die Medizintechnik aufgrund von stren-gen Regularien noch komplexer ist. Die Grundlage für die erfolgreiche Umsetzung ei-nes Smart Service ist die Auslegung der technischen Infrastruktur. Ein Ansatz zur Be-wältigung dieser Herausforderung ist ein Anforderungsmanagementmodell, das alle wesentlichen Aspekte zur Gestaltung von Smart Services in der Medizintechnik be-rücksichtigt und Unternehmen bei der Einführung von Smart Services hilft. Ein solches Modell wurde in der vorliegenden Arbeit entwickelt. Im zweiten Kapitel wurden Grundlagen von Smart Services sowie der Branche Medi-zintechnik vorgestellt, sowie die Herausforderungen von Smart Services in der Medi-zintechnik. Zudem wurde das Anforderungsmanagement als zentrales Element der Lösung theoretisch beschrieben. Anschließend wurden die für die Arbeit benötigten Methoden zur wissenschaftlichen Forschung erläutert. Das dritte Kapitel beschäftigte sich mit der Vorstellung und Bewertung bestehender themenbezogener Ansätze aus der Literatur. Die Ansätze, die der Gestaltung von Smart Services dienen, wurden unter Berücksichtigung von zuvor definierten Kriterien bewertet und auf ihre Anwendbarkeit für Smart Services in der Medizintechnik über-prüft. Das Ergebnis der Bewertung war, dass kein Ansatz die aufgestellten Kriterien vollumfänglich erfüllte. Es ließ sich ein Theoriedefizit erkennen. Der neu zu entwi-ckelnde Ansatz sollte die technische Infrastruktur aus allen relevanten Themenaspek-ten heraus betrachten und die Anforderungen definieren. Die Konzeption des Anforderungsmanagementmodells wurde in Kapitel vier vorge-stellt. Nach dem beschriebenen Vorgehen mussten zunächst Anforderungen an das Modell definiert werden. Diese gliederten sich in inhaltliche und formal-konzeptionelle Anforderungen. Die inhaltlichen Anforderungen haben sich in drei Bereiche aufgeteilt und legten fest, aus welchen Themenaspekten Anforderungen an die technische Inf-rastruktur bestimmt werden sollten. Der erste Bereich fokussierte den Smart Service aus Unternehmens- und Kundensicht, sowie der Verbindung der beiden Sichtweisen. Der Fokus des zweiten Bereichs richtete sich auf die Organisation, die den Smart Ser-vice entwickelt und anbietet. Als dritter Bereich wurde die Gewichtung der hergeleite-ten Anforderungen betrachtet. Die formal-konzeptionellen Anforderungen richteten sich an Ergebnisse in der qualitativen Forschung. Darauf aufbauend konnte die Refe-renzstruktur entwickelt werden. Diese besteht aus den drei Bereichen Smart Service spezifische Anforderungen, unternehmensweite Anforderungen und Gewichtung der definierten Anforderungen. Kapitel fünf befasste sich mit der Detaillierung des Modells. Dafür wurden für die zuvor identifizierten relevanten Themenaspekte das konkrete Vorgehen und der benötigte Input definiert, damit der gewünschte Output, die Anforderungen an die technische Infrastruktur, jeweils hergeleitet werden konnten. Es konnten fünf wesentliche The-menblöcke identifiziert werden, die die Gestaltung der technischen Infrastruktur prä-gen. Der erste war Anforderungen aus dem USP des Smart Service und untersuchte die Auswirkungen durch die Ergänzung von Produkt oder Service und leitete daraus konstruktive, technische Anforderungen ab, damit die Funktionalität des Smart Service gewährleistet werden konnte. Zudem wurden die benötigten Daten und Eigenschaften untersucht, damit die für die Funktionalität erforderlichen Datenanalysen erhalten werden konnten. Daraus ließen sich datenzentrierte Anforderungen ableiten. Der zweite Themenblock beschäftigte sich mit der Kundensicht. Ausgehend von dem USP des Smart Service wurden zunächst alle relevanten Stakeholder im Ökosystem und ihre gewünschte Mehrwerte definiert, um daraus technische Anforderungen ableiten zu können. Der dritte Block richtete sich an die Anforderungen aus der Interaktion und baut auf den zuvor generierten Ergebnissen aus Block eins und Block zwei auf. Die Interaktionspunkte und die Art der Interaktion wurden festgelegt und die daraus resul-tierenden technischen Anforderungen abgeleitet. Themenblock vier betrachtete die Anforderungen aus der Unternehmensorganisation und untersuchte die eigene Leis-tungstiefe, das Geschäftsmodell und die Kollaborationspartner in Abstimmung mit der Unternehmensstrategie. Darauf aufbauend konnten die Anforderungen an die Infra-struktur zur Unterstützung der Unternehmensorganisation definiert werden. Der letzte Themenblock schließlich gewichtete die Anforderungen. Unter Zuhilfenahme der Ergebnisse aus Schritt eins bis Schritt vier wurde die Relevanz der gesamten Anforde-rungen im Verhältnis zueinander mittels eines paarweisen Vergleichs bestimmt. Dar-aus ableitend ließ sich eine Priorisierung der Anforderungen vornehmen. Die Priorisie-rung der Anforderungen stellte einen konkreten Leitfaden zur Gestaltung der techni-schen Infrastruktur zur Realisierung von Smart Services dar und bildete damit die Ant-wort auf die Zielstellung der Arbeit. Im sechsten Kapitel wurde das Modell sowohl theoretisch als auch im Praxisbezug validiert. Die theoretische Validierung hat ergeben, dass das Modell die allgemeinen sowie anwendungsspezifischen Anforderungen sehr hoch erfüllte. Die branchenspezi-fischen Anforderungen wurden hoch erfüllt. Die anschließende theoretische Validie-rung der Erkenntnisse aus dem neu entwickelten Anforderungsmanagement hat diese ebenfalls bekräftigt. Die Validierung mit der Industrie hat das sehr gute Ergebnis be-stätigt. Der Praxisbezug sowie die Relevanz wurden sowohl von einem Medizintech-nikhersteller als auch einem Softwarehersteller zugesagt. Kapitel sieben fasste die vorliegende Arbeit zusammen, um abschließend weitergehende Forschungsfragen aufzuzeigen. Aufgrund der hohen Bedeutung von Smart Services in der Medizintech-nik erachtete der Forschende weitergehende Forschungsansätze für gewinnbringend für die Industrie.

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Metadaten
Author:Sarah Schönen
Referee:Günther Schuh, Volker Stich
Advisor:Maximilian Schacht
Document Type:Master's Thesis
Language:German
Date of Publication (online):2021/07/06
Date of first Publication:2019/11/12
Release Date:2021/11/25
Tag:Anforderungsmanagement; Medizintechnik; Smart Services
FIR-Number:GEST sys Schoe FIR 8930
Institute / Department:FIR e. V. an der RWTH Aachen
Dewey Decimal Classification:6 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften / 62 Ingenieurwissenschaften